Feuerwanze: Was ist das für ein roter Käfer in meinem Garten?
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Feuerwanzen verständigen sich mithilfe von Duftstoffen, die sie über ihre Stinkdrüsen versprühen.
© Quelle: imago images/coboflupi
Im Frühjahr sind sie wieder leuchtend rot in Gruppen anzutreffen: die Feuerwanzen, fälschlicherweise auch oft als Feuerkäfer bezeichnet. Gartenbesitzer mögen bei ihrem Anblick nervös reagieren – dabei sind die Insekten ungefährlich für Pflanzen. Und auch Menschen oder Tiere müssen sich nicht vor ihr fürchten.
Feuerwanze und Feuerkäfer – wo ist der Unterschied?
Umgangssprachlich wird die Feuerwanze auch als Feuerkäfer bezeichnet, es handelt sich jedoch um zwei grundverschiedene Tiere. Aufgrund der rötlichen Färbung sehen sie sich zwar ähnlich, wie der Name verrät, handelt es sich bei der Feuerwanze jedoch nicht um einen Käfer.
Während sich die Feuerwanze vor allem von Pflanzensäften ernährt, frisst der Feuerkäfer süße Säfte wie Honigtau. Je nach Unterart lebt er auch räuberisch von anderen Insekten oder ernährt sich von Pilzen. Er ist vor allem in Laubwäldern und am Waldrand aktiv, jedoch nicht in so extremen Massen wie die Feuerwanze.
Wie sehen Feuerwanzen aus?
Feuerwanzen haben einen leuchtend roten Panzer, dem sie auch ihren Namen verdanken. Die einheimische Wanzenart ist zwischen 0,8 und 2 Zentimeter groß und lebt bis zu 14 Monate. Auf ihrem Panzer hat sie einzelne schwarze Flecken, allerdings gibt es auch vollständig rote Exemplare oder Feuerwanzen in anderen Signalfarben wie Gelb und Orange.
Die Feuerwanze hat einen länglichen, abgeflachten Körper, auf dem die deutlich sichtbaren runden und dreieckigen Flecken unverkennbar sind. Ansonsten hat sie einen schwarzen Kopf und lange, schwarze Gliedmaßen.
Meist sind die Wanzen in großen Gruppen anzutreffen.
Sind Feuerwanzen giftig oder gefährlich?
Feuerwanzen mögen aufgrund ihrer kräftigen Farbgebung zunächst bedrohlich erscheinen. Tatsächlich sondern die Tiere zwar einen schwachen unangenehmen Geruch ab, dieser ist aber nur aus allernächster Nähe wahrnehmbar. Aus diesem Grund werden die Käfer auch nicht von Hunden oder Katzen verspeist. Gefährlich oder giftig sind die Feuerwanzen für die meisten Haustiere also nicht.
Sind Feuerwanzen schädlich für meine Pflanzen?
Ihre Nahrung nimmt die Feuerwanze grundsätzlich durch einen Stechrüssel auf, den sie bevorzugt in die Schale von Samen oder Früchten bohrt. Dort hinterlässt die Wanze ein zersetzendes Sekret und saugt danach den nährstoffhaltigen Saft ein.
Auf ihrem Speiseplan stehen aber auch größere Bäume wie Linden, Robinien und Rosskastanien, genauso wie Malvengewächse – darunter fallen etwa der Hibiskus oder Stockrosen. Auch hier haben sie jedoch vor allem Samen und Früchte, keine Blätter im Blick. Tote Insekten und Kleintiere werden ebenfalls von Feuerwanzen verspeist.
Auch wenn Pflanzen durchaus zur natürlichen Nahrung der Feuerwanze gehören und sie sich oft in großen Gesellschaften auf eine einzelne Stelle fokussieren, so richten sie in der Regel keinen Schaden an diesen an. Feuerwanzen stellen also kein Problem für Pflanzen und Blumen im Garten dar.
Warum gibt es so viele Feuerwanzen?
Nur selten sind Feuerwanzen allein unterwegs. Das liegt an ihrer besonderen Form der Kommunikation, denn die Tiere können sich mithilfe von Duftstoffen verständigen, die sie über ihre Stinkdrüsen versprühen.
Durch eine Art Gemeinschafts-Pheromon rufen sie große Gruppe an bestimmten Plätzen zusammen, an denen die Feuerwanzen Futter oder Unterschlupf finden. Ebenfalls verfügen sie über ein Alarm-Pheromon, um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen.
Wann verschwindet die Feuerwanze wieder?
Aktiv sind Feuerwanzen meist nur im Frühjahr zwischen März, April und Mai, wenn sie massenweise aus ihren Höhlen hervorkommen, um sich zu paaren. Spätestens Ende Mai begeben sich die Feuerwanzen dann wieder zurück in die Sicherheit ihrer Höhlen. Viele sterben, sobald es kälter wird.
Wie werde ich Feuerwanzen los?
Um Feuerwanzen aus dem Garten zu vertreiben, sollten keine chemischen Mittel eingesetzt werden. Diese greifen in den natürlichen Nahrungskreislauf ein, der auch andere Tiere umfasst – denn die Wanze dient im Frühling als wichtige Nahrungsquelle von Igeln, Spitzmäusen, einigen Vogelarten und anderen Insektenfressern.
- Feuerwanzen umsiedeln: Am sichersten ist es, die Feuerwanzen mittels Handfeger und Kehrblech umzusiedeln und dort abzusetzen, wo sie niemanden stören.
- Nahrung der Feuerwanze im Garten vermeiden: Wer im Garten auf Pflanzen wie Akazien, Malven, Robinien, Rosskastanien oder Stockrosen verzichtet, entzieht der Wanze ihre Lieblingsnahrungsquellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich große Mengen der Insekten im Frühjahr ansiedeln, ist dadurch geringer.
Wo leben Feuerwanzen?
Feuerwanzen gibt es weltweit, in Mitteleuropa und damit auch Deutschland sind aber lediglich zwei Arten verbreitet. Am bekanntesten ist die Gemeine Feuerwanze. Ansonsten sind die Insekten in den Subtropen und Tropen sowie in den gemäßigten Zonen verbreitet.
Bei Feuerwanzen handelt es sich um sogenannte Bodenbewohner, die sich zum Überwintern in Mauerritzen und Bodenstreu zurückziehen. Nur zwischen März und Mai sind sie oberirdisch aktiv und fallen dank ihrer besonderen Musterung und ihrer Masse meist sofort ins Auge. Dann halten sie sich bevorzugt in der Nähe von Linden auf, deren herunterfallende Samen ihre Hauptnahrungsquelle darstellen. Aber auch in der Nähe von Malvengewächsen, Rosskastanien und Akazien sind sie oftmals anzutreffen.
Warum laufen Feuerwanzen zu zweit?
Häufig sieht man Feuerwanzen, wie sie sich als Pärchen aneinanderhängend fortbewegen. Dabei handelt es sich um den Paarungsprozess. Nach der Paarung, die üblicherweise im April oder Mai stattfindet, legt das Weibchen bis zu hundert Eier an einem geschützten Platz ab, zum Beispiel unter Laub und Steinen.
RND/do