Internet wird teurer

Vodafone schraubt die Preise hoch: Verbraucherzentrale erwägt Sammelklage

Vodafone-Kundinnen und -Kunden sollen mehr Geld für DSL- und Kabel-Internet zahlen.

Vodafone-Kundinnen und -Kunden sollen mehr Geld für DSL- und Kabel-Internet zahlen.

Viele Vodafone-Kunden erhielten in den vergangenen Wochen Post: Fünf Euro mehr sollen Bestandskunden in Zukunft für das Internet zahlen. Die Kosten für einen Vertrag mit 250 MBit von 39,98 Euro pro Monat erhöhen sich nun auf 44,98 Euro. „Betroffen sind Festnetz-Bestandskunden, also DSL-Kunden und Kabelkunden“, bestätigt der Konzern in Düsseldorf dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Bei Glasfaser- und Mobilfunkverträgen gibt es demnach keine außerordentliche Preiserhöhung. Wie viele Kundinnen und Kunden von den geänderten Preisen betroffen sind, wollte das Unternehmen nicht sagen.

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Vodafone begründet auf RND-Nachfrage die Preiserhöhung wie folgt: „Der Großteil aller deutschen Unternehmen hat in den vergangenen Monaten inflationsbedingt seine Preise erhöht. Wir haben lange versucht, uns gegen diesen Trend zu stellen. Allerdings müssen auch wir aufgrund stark gestiegener Gesamtkosten unsere Festnetzpreise anpassen.“

Kundinnen und Kunden haben aufgrund der Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht. Sie müssen also die Preiserhöhung nicht akzeptieren, sondern können den Vertrag kündigen, auch wenn es sich um einen Vertrag mit langer Laufzeit handelt. Für die Kündigung bleibt drei Monate nach ab der angekündigte Preiserhöhung Zeit. Vodafone sagte auf RND-Nachfrage, dass bisher nicht mehr Kunden als sonst auch kündigen würden.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erwägt nun eine Klage gegen den Düsseldorfer Konzern. „Vodafone versucht, Preiserhöhungen ohne Zustimmung ihrer Kundinnen und Kunden durchzusetzen“, kritisiert der Verband gegenüber dem RND und hält die Erhöhung der Preise daher für rechtswidrig. „Aus Sicht des vzbv sind die Regelungen zur Vertragsänderung in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Vodafone unwirksam.“ Aus diesem Grund prüfe man nun eine Klage. Ist diese erfolgreich, könnten Kundinnen und Kunden das zu viel gezahlte Geld womöglich zurückerhalten und zum alten Preis weiter im Internet surfen.

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Nach eigenen Angaben liegen der Verbraucherzentrale zahlreiche Meldungen von Kundinnen und Kunden vor, die derzeit ausgewertet würden. Anschließend könnte der Verband eine Sammelklage gegen Vodafone starten. Dieser sogenannten Musterfeststellungsklage können sich auch später noch betroffene Vodafone-Nutzer anschließen, ohne dass ihnen dafür Kosten entstehen. Darüber informiert der vzbv auf einer Internetseite.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Klagen gegen Preiserhöhungen, etwa gegen den Musikstreamingdienst Spotify im Herbst 2022. Auch hier hatte die Verbraucherzentrale geklagt und das Landgericht Berlin die Preiserhöhung für unzulässig erklärt. Gegen Stromanbieter und weitere Konzerne wurden zuvor ebenfalls schon Klagen wegen möglicherweise unzulässiger Preiserhöhung eingereicht.

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