Scholz verteidigt Vorschlag für Lufthansa-Hauptversammlung
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Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister.
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa
Frankfurt/Berlin. Scholz sagte am Montag in Berlin am Rande eines Treffens mit seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire, das Gespräch mit Thiele und Vorstandschef Carsten Spohr sei freundlich gewesen, "was gut ist". Ansonsten sei der Vorschlag, der auf der Hauptversammlung zur Abstimmung stehe, ein guter, sorgfältig abgewogener Vorschlag in Absprache mit dem Unternehmensvorstand, mit dem Aufsichtsrat als Aktionärsvertreter und mit der Europäischen Kommission.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, über das Gespräch sei Vertraulichkeit vereinbart worden, das sei aktienrechtlich auch notwendig. Der Bund habe ein "gutes Konzept" erarbeitet, das dazu beitragen könne, viele Zehntausend Arbeitsplätze zu erhalten. "Alles andere ist Sache der Hauptversammlung."
Die angepeilte staatliche Rettung des Lufthansa-Konzerns in der Corona-Krise steht indessen weiter auf der Kippe. Drei Tage vor der außerordentlichen Hauptversammlung blieb am Montag die Strategie Thieles unklar. Auch in den fortgesetzten Verhandlungen mit den Gewerkschaften um Sparbeiträge der Beschäftigten zeichnete sich zunächst keine Einigung ab. Wegen der Unsicherheiten musste die Aktie des Dax-Absteigers an ihrem ersten Handelstag im MDax deutliche Abschläge hinnehmen.
Der 79 Jahre alte Milliardär und Industrielle Thiele hatte sich in den vergangenen Monaten mehr als 15 Prozent der Lufthansa-Aktien gesichert und anschließend den angepeilten Staatseinfluss kritisiert. Da laut Spohr weniger als 38 Prozent der Stimmrechte bei der Hauptversammlung am Donnerstag vertreten sein werden, könnte Thiele allein die notwendige Zweidrittel-Mehrheit für den Staatseinstieg verhindern.
dpa
OP