Preisauftrieb beschleunigt: Inflation bei 4,7 Prozent
Wiesbaden. Einen ebenso hohen Wert hatte die Behörde zuletzt im März 1993 gemessen. Im September hatte die Teuerungsrate bereits die 4-Prozent-Marke erreicht. Angeheizt wurde die Inflation erneut vor allem von stark gestiegenen Energiepreisen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,6 Prozent.
Deutlich mehr als ein Jahr zuvor mussten Verbraucher und Verbraucherinnen für Energie zahlen (plus 21,8 Prozent). Heizöl kostete mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresmonat (plus 104,1 Prozent). Kraftstoffe verteuerten sich um 39,1 Prozent. Auch für Erdgas (plus 10,8 Prozent) und Strom (plus 5,2 Prozent) mussten die Menschen in Hessen tiefer in die Tasche greifen als im Oktober 2020.
Ohne Berücksichtigung der Mineralölprodukte hätte die Inflation in Hessen den Angaben zufolge bei 3,0 Prozent gelegen. Nahrungsmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 4,4 Prozent.
Neben dem Anstieg der Energiepreise nach dem Corona-Schock im vergangenen Jahr spielt nach Angaben der Statistiker auch die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung eine Rolle. Um der deutschen Wirtschaft in der Corona-Krise Schub zu geben, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Steuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teurer.
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dpa
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