Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in Hessen im Januar deutlich gestiegen

Das Logo der Bundesagentur für Arbeit.

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Frankfurt/Main. Der Winter hat am hessischen Arbeitsmarkt erste deutliche Spuren hinterlassen. Die Zahl der Arbeitslosen ist zum Januar-Stichtag auf 159 848 Männer und Frauen gestiegen, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Donnerstag berichtete. Das waren über 13 000 mehr als im Dezember 2019 und auch knapp 3000 mehr als im Januar 2019. Die Arbeitslosenquote stieg vom Vormonat um 0,4 Punkte auf 4,7 Prozent.

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Gründe für den Anstieg sind wie in jedem Winter das abgeschlossene Weihnachtsgeschäft und Kündigungen für Menschen mit Außenberufen. Handel und Logistik benötigen weniger Leute, laut Arbeitsagentur schwächeln aber auch die Leiharbeitsbranche und die Industrie allgemein. Hier sei auch eine steigende Zahl der Kurzarbeiter registriert worden. Ohne die Saisoneffekte wäre die Arbeitslosigkeit laut Arbeitsagentur aber unverändert geblieben.

Alles in allem startete der hessische Arbeitsmarkt nach Martins Einschätzung gut in das erste Quartal und setzte seine Seitwärtsbewegung fort. Die Nachfrage nach Arbeitskräften und der Anstieg der Beschäftigung zeigten sich auf hohem Niveau etwas schwächer. "Der Arbeitsmarkt hat die Unsicherheiten sowie einige größere Insolvenzen und Umstrukturierungen des letzten Jahres gut überstanden", erklärte der Direktionschef.

Weiter wächst die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hessen. Nach den jüngsten vorliegenden Schätzungen für den November lag die Zahl der Beschäftigten mit 2,7 Millionen um 1,6 Prozent über dem Wert ein Jahr zuvor und auch über dem Bundesschnitt. Zudem sind den Arbeitsagenturen 48 700 offene Stellen gemeldet.

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Die Zeiten am Arbeitsmarkt würden rauer, erklärte die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU). Die Arbeitsagenturen müssen passende Stellen schneller und zielgenauer anbieten, verlangte Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert. Arbeitslose müssten sich flexibel zeigen und etwa einen längeren Weg zum neuen Arbeitsplatz in Kauf nehmen. Für Unternehmen lohne es sich, Fördermöglichkeiten zu nutzen.

Der DGB Hessen-Thüringen zeigte sich hingegen enttäuscht von der "ernüchternden Bilanz zur Umsetzung des Teilhabechancengesetzes". Für hessische Langzeitarbeitslose würden die Instrumente inklusive großzügiger Lohnkostenzuschüsse bis zur kompletten Übernahme viel zu selten genutzt, kritisierte DGB-Chef Michael Rudolph. "Nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Jobcenter sind in der Pflicht und müssen ihre Vermittlungspraxis überdenken. Andere Bundesländer, wie Berlin, zeigen, wie es gehen kann."

dpa

OP

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