Handel fürchtet wegen Ladenschließungen Umsatzeinbbußen
Frankfurt/Main. Auch Vorzieheffekte wegen der Schließung vieler Geschäfte ab Mittwoch gebe es kaum. "Die Leute kaufen aus Sorge um das Coronavirus Lebensmittel, aber kein neues Sofa." Der Online-Handel dürfte hingegen profitieren. "Die große Frage ist, ob die Logistik der Zulieferer das bewältigen kann."
Ob Einzelhändler wie Möbel- und Modegeschäfte Arbeitsplätze streichen oder gar Insolvenz anmelden müssten, hänge von der Dauer der verordneten Schließungen ab, sagte Scherer. Derzeit sei Kurzarbeitergeld für Händler praktikabler als etwa Bankkredite.
Laut Vereinbarung von Bund und Ländern müssen ab Mittwoch viele Geschäfte in Deutschland die Türen schließen. Geöffnet bleiben sollen unter anderem der Einzelhandel für Lebensmittel, Wochenmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Drogerien, Tankstellen und Banken. Dort soll auch das Verkaufsverbot an Sonntagen aufgehoben werden.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die Lockerung. "Für eine weitere Ausweitung auf den Sonntag besteht keine Notwendigkeit, weil es keinerlei Anzeichen gibt, dass die Versorgungssicherheit gefährdet sein könnte", sagte Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen. Er warnte vor Belastungen für die Mitarbeiter im Handel. "Bereits jetzt werden Arbeitsschutz- und Hygienestandards für die Beschäftigten vernachlässigt."
dpa
OP