Fördervolumen der WIBank 2020 deutlich gestiegen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NXPMTEP7YWCPKJGNCT7KIJJHMY.jpg)
Tarek Al-Wazir (Bündnis90/Die Grünen), Wirtschaftsminister von Hessen.
© Quelle: Andreas Arnold/dpa/Archivbild
Offenbach. Unternehmen, Krankenhäuser, Schulen - im Jahr der Corona-Krise hat das Fördervolumen der WIBank deutlich angezogen. Das Neugeschäft legte 2020 im Vergleich zum Vorjahr um fast 60 Prozent auf gut 3,2 Milliarden Euro zu, wie das Förderinstitut des Landes Hessen am Donnerstag bilanzierte. Das gesamte Fördervolumen erhöhte sich von 22,9 Milliarden Euro auf 23,6 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr rechnet der Sprecher der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WIBank), Gottfried Milde, mit einem Neugeschäft "eher wieder in Richtung der zwei Milliarden".
Im vergangenen Jahr wurde mehr als eine Milliarde der neuen Mittel in Kliniken investiert - unter anderem, weil wegen der Pandemie zusätzliche intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten eingerichtet werden mussten. Diese Gelder kamen im Wesentlichen vom Bund und wurden mit Landesmitteln aufgestockt. Zweitgrößter Block: Gelder für Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe in einer Gesamthöhe von gut 852 Millionen Euro. 161,5 Millionen Euro flossen in den Schulsektor etwa zur Förderung digitaler Lernmöglichkeiten.
"Bund und Land haben seit Beginn der Corona-Pandemie gut zwei Milliarden Euro an hessische Unternehmen ausgezahlt, von der ersten Soforthilfe im März 2020 bis zur Überbrückungshilfe III", rechnete Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) vor. Ergänzend habe das Land mit Hilfe der WIBank Programme wie die sogenannte Mikroliquidität mit Darlehen für Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständige "in Rekordgeschwindigkeit" auf den Weg gebracht. Auch dank der massiven staatlichen Hilfen seien Hessen und Deutschland "bisher vergleichsweise gut durch diese Krise gekommen", bilanzierte Al-Wazir.
"Wichtig war uns, den Unternehmen so schnell und unbürokratisch wie möglich Unterstützung zukommen zu lassen", sagte Michael Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung. Zwischenzeitlich habe es eine "Antragsflut" mit bis zu 500 Anträgen am Tag gegeben. "Die hohe Nachfrage hat gezeigt, wie groß der Bedarf der Unternehmerinnen und Unternehmer war und immer noch ist."
Bis heute seien bei 11 000 gestellten Anträgen knapp 8000 "Mikroliquiditäts"-Darlehen im Gesamtvolumen von gut 238 Millionen Euro ausgereicht worden, führte Reckhard aus. Fast die Hälfte ging an Friseure, Gastronomen und Ladenbesitzer, Schwerpunkt seien Betriebe mit bis zu vier Mitarbeitern gewesen.
© dpa-infocom, dpa:210422-99-307563/3
dpa
OP