Arbeitsmarkt

Junge Leute strömen im Juli auf Arbeitsmarkt

Das Logo vom Jobcenter spiegelt sich in einer Fensterscheibe.

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Frankfurt/Main. Nach dem Schulende drängen in Hessen viele junge Leute zur Jobsuche auf den Arbeitsmarkt - und lassen daher im Juli die Arbeitslosigkeit steigen. "Viele haben nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden oder sind nach Schulende auf der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz", sagte die Operativ-Leiterin der Regionaldirektion der Arbeitsagentur, Bettina Wolf, am Mittwoch in Frankfurt. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden, seien allerdings gut.

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"Ausgebildete Fachkräfte sind gesucht und die Betriebe stellten auch in diesem Jahr wieder mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung als noch 2018", sagte Wolf. 13 222 Lehrstellen waren im Juli in Hessen noch unbesetzt - zeitgleich waren 10 789 Jugendliche auf Jobsuche.

Die Tendenz, das sich viele Jugendliche nach der Schule für ein Studium statt für eine Ausbildung entscheiden, sei ungebrochen, sagte Wolf. "Es ist nicht verständlich, warum die Chancen einer Ausbildung nicht genutzt werden". Sie sei eine wichtige Versicherung gegen spätere Arbeitslosigkeit, machte die Arbeitsmarktexpertin deutlich.

Mit 153 144 Frauen und Männern gab es im Juli zwar 5864 Arbeitslose mehr als im Vormonat Juni, aber 3406 weniger als noch vor einem Jahr. Insgesamt registrierte die Arbeitsagentur für Hessen den niedrigsten Arbeitslosenstand in einem Juli seit 1992. Die Arbeitslosenquote zog im Vergleich zum Juni um 0,2 Punkte an auf 4,5 Prozent.

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Der hessische DGB-Chef Michael Rudolph mahnte, nicht nur auf die guten Arbeitslosenzahlen zu schauen, sondern sich auch mit den Arbeitsbedingungen auseinanderzusetzen. "Die Minimierung gesundheitlicher Risiken für die Betroffenen muss oberste Priorität haben - nicht nur bei der derzeitigen Hitzewelle", sagte Rudolph. Es gebe an vielen Stellen noch "deutlichen Verbesserungsbedarf", etwa weil viele Beschäftigte auch im Zeitalter von Digitalisierung und Automatisierung noch schwere körperlich Arbeit ausüben müssten.

Angesichts einer sich eintrübenden Geschäftslage forderte die Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) die Landesregierung auf, den Betrieben Einstellungen zu erleichtern - etwa indem sie sich auf Bundesebene für ein neues Arbeitszeitgesetz einsetze. "Nur wenn wir den Arbeitsmarkt flexibel halten, kann es Arbeit für möglichst viele Menschen geben, weil die Unternehmen dann trotz aller Risiken der Wirtschaftsentwicklung eher einen Arbeitnehmer mehr einstellen", sagte VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert.

dpa

OP

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