A49

Einsatz bei Eiseskälte

Das Archivfoto zeigt einen Polizeieinsatz im Dannenröder Forst im vergangenen Dezember.

Das Archivfoto zeigt einen Polizeieinsatz im Dannenröder Forst im vergangenen Dezember.

Maulbach. Ein größeres Polizeiaufgebot hat am Freitag neu errichtete Plattformen und Barrikaden von Waldbesetzern an der gerodeten A-49-Trasse geräumt, dieses Mal in Maulbach. Nach Angaben eines Polizeisprechers war eine niedrige dreistellige Zahl von Polizisten im Maulbacher Wald bei Homberg/Ohm mehrere Stunden im Einsatz. Darunter waren auch Spezialkräfte, sogenannte Höhenretter, die vier Menschen aus Bäumen zu Boden holten. Zwei weitere Personen hätten sich am Boden aufgehalten. Fünf der sechs Aktivisten wurden zu einer Polizeistation gebracht und nach der Identitätsfeststellung wieder entlassen. Sie sollten Platzverweise erhalten.

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Die Polizei entfernte auch etwa ein halbes Dutzend Plattformen. Zudem sei ein Camp errichtet und Lagerfeuer entzündet worden - beides stelle Ordnungswidrigkeiten dar, wie die Polizei erklärte. Um den Einsatz von Arbeitsmaschinen zu ermöglichen, seien zudem „einige wenige Bäume“ gefällt worden, hieß es. Nach der Räumung habe die zuständige Forstbehörde zudem festgestellt, „dass mehrere Bäume durch die errichteten Strukturen und Seilverstrebungen erheblich beschädigt worden“ seien. „Da diese in genanntem Zustand eine Gefahr darstellten, mussten sie im Anschluss gefällt werden“, erklärte die Polizei. Am 8. Dezember endeten die Fällarbeiten für die A-49-Trasse im Dannenröder Wald. Arbeiten gab es außerdem im Maulbacher Wald und im Herrenwald bei Stadtallendorf. Dagegen gab es massive Proteste, insbesondere im Dannenröder Forst, von dem Teile mehr als ein Jahr durch Autobahngegner besetzt worden waren.

„Auch aufgrund der aktuellen Witterung begeben sich die Ausbaugegner in den Bäumen in große Gefahr“, hieß es in einer Polizeimitteilung. So mussten bereits am Donnerstag zwei Menschen wegen Unterkühlung behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden, auch am Freitag waren sie weiterhin in der Klinik, wie der Polizeisprecher sagte.

Bewohner des nach wie vor bestehenden A-49-Protestcamps bei Dannenrod hatten die neuerlichen Aktionen im Maulbacher Wald im Vorfeld angekündigt und sie mit geplanten Fällarbeiten für die Verlegung einer Starkstromleitung nahe der Autobahntrasse begründet. Die Projektgesellschaft Deges erklärte am Freitag auf Nachfrage der OP, das es für Fällungen für die Stromtrasse keine Genehmigungen gebe und deshalb auch keine Fällarbeiten dafür stattfänden. Nachfällarbeiten gebe es allerdings im Dannenröder Forst, diese wären durch den Planfeststellungsbeschluss gedeckt und befänden sich im Trassenbereich. Solche Nachfällungen soll es bis zum Ende der Fällperiode vereinzelt weiterhin geben.

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Von unserer Agentur und Michael Rinde

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