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Gründungsgeist in Marburg ungebrochen

Eines der Gründer-Beispiele aus jüngster Zeit: Lorenz Schaible (links) und Jonas Gerke haben speziell für die Bedürfnisse der Gastronomie die App „LieferMa“ entwickelt.

Eines der Gründer-Beispiele aus jüngster Zeit: Lorenz Schaible (links) und Jonas Gerke haben speziell für die Bedürfnisse der Gastronomie die App „LieferMa“ entwickelt.

Marburg. Der Gründergeist in Marburg ist ungebrochen: Im kürzlich veröffentlichten NUI-Regionenranking des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) stieg der Landkreis in die Top-10 auf. Im Vorjahr hatte der Landkreis noch Platz 36 belegt. Auch am Marburger Institut für Innovationsforschung und Existenzgründungsförderung (MAFEX) der Philipps-Universität spüre man den Gründungsgeist und wisse, diesen gezielt zu fördern, heißt es vonseiten der Universität.

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Neue Unternehmerische Initiative, kurz NUI, nennt das IfM seinen Indikator, auf dessen Basis die Forscherinnen und Forscher jedes Jahr ihr Regionenranking begründen. In der vor Kurzem erschienenen Ausgabe für 2019 zeigt sich, dass die Gründungsneigung in Mittelhessen weit überdurchschnittlich gestiegen ist. So hat sich der NUI-Wert für Mittelhessen von 2018 bis 2019 um 5,1 Prozent gesteigert. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf lag 2019 mit einem NUI-Wert von 184,1 sogar auf dem neunten Platz, was die Gründungsaktivität aller deutschen Landkreise anbelangt. „Damit rangiert Marburg-Biedenkopf vor wirtschaftsstarken Metropolen wie Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart oder der Start-up-Hochburg Berlin“, sagt Matthias Beurer vom MAFEX. „Am MAFEX sind wir uns dem enormen Potenzial der Universität hinsichtlich innovativer und wissenschaftsbezogener Geschäftsideen für den Landkreis bewusst und fördern dieses gezielt“, sagt Beurer.

Seit 2017 führt das MAFEX einen uniweiten Ideenwettbewerb durch, der die Gründungskultur an der Universität Marburg stärken soll und den Gewinnerinnen und Gewinnern eine Anschubfinanzierung bietet. Andere Formate mit grundlegenden Inhalten der Start-up-Gründung wie Lunch Lectures, Doktorandenkurse oder Lehreinheiten explizit für Studierende der Naturwissenschaften und Medizin sollen sowohl Studierende als auch das wissenschaftliche Personal für das Gründungspotenzial sensibilisieren.

Start-up-Lab bietet kostenlose Arbeitsplätze

Das MAFEX Start-up-Lab, das 2019 gegründet wurde (die OP berichtete), bietet Gründerinnen und Gründern unentgeltliche Co-Working Arbeitsplätze. Dort können sie ihre Geschäftsidee in einem kreativen Umfeld, begleitet durch die Expertise des MAFEX-Teams, zur Marktreife bringen. 2020 wurde mit dem mittelhessischen Start-up-Netzwerk „StartMiUp“ ein Verbundprojekt gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen angestoßen, um die bestehenden Strukturen zur Förderung der Gründungen aus den Hochschulen heraus zu bündeln und auszubauen.

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Das langfristige Ziel: der Transfer aus Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft. In den gut fünf Jahren seit Bestehen des MAFEX-Institutes seien bereits 26 innovative Vorhaben erfolgreich ausgegründet worden. Nicht zuletzt durch Beratung und Unterstützung des MAFEX erhielten viele Gründungsvorhaben öffentliche Fördergelder zur Anschubunterstützung. Acht Gründungsteams hätten zudem eine Förderung durch das Hessen Ideen-Stipendium erhalten, sieben das EXIST-Gründungsstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums.

„Im krisenhaften Corona-Jahr 2020 konnten wir sogar in die Königsdisziplin der universitären Gründungsförderung vorstoßen: Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die an der Universität Marburg entwickelte Plattform ,GeoEngine’ mit über 700 000 Euro im Rahmen der Förderlinie EXIST-Forschungstransfer, die staatliche Fördermaßnahme mit dem größten finanziellen Volumen für wissenschaftsbasierte Gründungen“, so Beurer. Das Team vom MAFEX ist sich sicher: „Das sind tolle Erfolge, die zeigen, wie wichtig und fruchtbar unsere Aktivitäten sind. Wir werden mit unserem Beratungs- und Service-Angebot weiterhin dazu beitragen, Wissenschaft gewinnbringend in die Gesellschaft zu überführen.“

Und: Nicht nur MAFEX berät und hilft Gründern. „Die Agentur für Arbeit unterstützt regelmäßig die Beratung von Existenzgründungswilligen und kann Existenzgründungen mit einem Gründungszuschuss fördern“, teilt Dr. Heike Beber, Pressesprecherin der Marburger Agentur für Arbeit, mit. Dieser Zuschuss könne dann gewährt werden, „wenn am Tag der Gründung noch ein Restanspruch auf das originäre Arbeitslosengeld von mindestens 150 Tagen besteht“, so Beber.

Von unseren Redakteuren

OP

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