Festnahme in Marburg: Mann soll Mädchen sexuell missbraucht haben
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Ein Blaulicht ist auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs zu sehen. Die Polizei hat einen mutmaßlichen Missbrauchstäter festgenommen.
© Quelle: Themenfoto: Lino Mirgeler
Marburg. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung hat die Polizei in Marburg am Donnerstag (25. Mai) einen Mann festgenommen, dem vorgeworfen wird, mindestens elf Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren teils schwer missbraucht zu haben. Der Gesuchte sei gegen 11.20 Uhr in seiner Wohnung in Marburg festgenommen worden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Marburg, des Hessischen Landeskriminalamts und der Polizeipräsidien Mittel- und Nordhessen. Auch der Besitz kinderpornografischer Medien wird ihm demnach vorgeworfen.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich laut Mitteilung um einen 34 Jahre alten Mann, der bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist. Derzeit werde seine Wohnung durchsucht, hieß es am Nachmittag. Am Freitag (26. Mai) soll der Beschuldigte der Haftrichterin vorgeführt werden.
Mann nahm über Internet Kontakt zu Mädchen auf
Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen nahm der Mann über eine Internet-Plattform Kontakt zu weiblichen Kindern und Jugendlichen auf und tauschte sexuelle Inhalte mit ihnen aus, hieß es in der Mitteilung. Teilweise traf er sich demnach auch mit den Mädchen und nahm mit ihnen sexuelle Handlungen vor. Mit Zuwendungen soll er die Mädchen gefügig gemacht haben.
Zur Festnahme kam es nach einer öffentlichen Fahndung. Mit einer Mitteilung vom Mittwochabend und einem Foto hatten die Ermittler nach dem bis dahin unbekannten Tatverdächtigen gefahndet. Bis zum Donnerstagvormittag waren 13 Hinweise eingegangen, darunter eine Handvoll recht konkrete Hinweise, berichtete der Sprecher der Staatsanwaltschaft Marburg, Timo Ide, auf Anfrage der OP. Aufgrund eines der Hinweise sei die Festnahme erfolgt.
Ermittler gehen von elf Missbrauchsopfern aus
Derzeit sei von mindestens elf geschädigten Kindern und Jugendlichen aus dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Wiesbaden sowie Nordrhein-Westfalen und dem Saarland auszugehen, teilten die Ermittlungsbehörden mit. Wie viele Opfer in Marburg-Biedenkopf den Ermittlern bekannt sind, sagte Ide auf Anfrage nicht.
Weitere Informationen könnten erst am Freitag erteilt werden, hieß es in der Mitteilung von Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Polizei. Zur Begründung hieß es, die Ermittlungen dauerten an und der Beschuldigte sei noch nicht der Haftrichterin vorgeführt worden.
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Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern wird mit Freiheitsstrafen nicht unter zwei Jahren bestraft. Als schwer gilt der sexuelle Missbrauch laut Paragraf 176 c Strafgesetzbuch unter anderem dann, wenn der Täter mit einem Kind den Beischlaf vollzieht oder wenn er das Kind durch die Tat in die Gefahr einer schweren Schädigung der Gesundheit, der körperlichen oder seelischen Entwicklung bringt. Ebenso wird laut Gesetz bestraft, wer ein Kind missbraucht mit der Absicht, kinderpornografische Inhalte zu verbreiten.
Mögliche Opfer können sich weiterhin an das Polizeipräsidium Nordhessen unter den Telefonnummern 08 00 / 1 10 88 01 sowie 05 61 / 9 10 44 44 wenden.
OP