Jeder Dritte im Landkreis hat schon gewählt
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Schon bei den Kommunalwahlen im Frühjahr gaben viele nicht mehr im Wahllokal ihre Stimme ab (Themenfoto).
© Quelle: Nicolas Armer/dpa
Marburg. In der Universitätsstadt Marburg hatten bis Donnerstagmittag (16. September) rund 21.300 Männer und Frauen Briefwahl beantragt. Das entspricht einer Quote von 38 Prozent der Wahlberechtigten. Zum Vergleich: Zehn Tage vor der Bundestagswahl 2017 hatten 14.800 Menschen Briefwahlunterlagen angefordert. Die Stadt hat die Zahl der Briefwahl-Bezirke verdoppelt. Im Rathaus geht man von einer Quote von rund 60 Prozent Briefwahl aus.
Mehr als im Frühjahr
Wenn die Anfragen nach Briefwahlunterlagen so weitergehen wie bisher, rechnet Rüdiger Götze auch für Gladenbach mit einem Rekord. Bisher forderten 2.700 der rund 9.300 Wahlberechtigten ihre Briefwahlunterlagen an – ein Wert wie bei der Kommunalwahl im Frühjahr. Bis Fristende könnten es 3.200 bis 3.500 Briefwähler werden, meint der Wahlleiter der Hinterland-Stadt. „Das wäre der Top-Wert aller bisherigen Wahlen“, sagt Götze. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl vor vier Jahren nutzten 1.400 Gladenbacher die Möglichkeit zur Briefwahl.
Ähnlich ist die Lage in der Gemeinde Dautphetal: von rund 8.700 Wahlberechtigten forderten schon 2.900 ihre Briefwahlunterlagen an. „Das ist schon etwas mehr als bei der Kommunalwahl“, sagt Wahlleiter Udo Kamm. Sein Amtskollege im Biedenkopfer Rathaus, Thomas Rösser, nennt ein ähnliches Verhältnis. Von den rund 9.700 Wahlberechtigten wollen bisher 3.500 ihre beiden Kreuze per Briefwahl abgeben.
„Briefwahl ist der Renner“
In der Stadt Kirchhain haben bisher rund 4.000 von etwa 12.500 wahlberechtigten Menschen Briefwahl beantragt. "Briefwahl ist der Renner. Wir werden wohl mehr Briefwähler als Urnenwähler haben", sagt Wahlleiter Dirk Lossin.
In Stadtallendorf gibt es rund 12.700 Wahlberechtigte. Dort haben bisher knapp 3 000 Menschen Briefwahlunterlagen angefordert. "Die Tendenz ist also ähnlich wie in Kirchhain", sagt Wahlleiter Patrick Fischer und verweist darauf, dass die Wahlbeteiligung in der Stadt traditionell nicht allzu hoch ist.
Auch in Cölbe haben sich schon 1.840 Wahlberechtigte dazu entschieden, per Briefwahl an der Wahl teilzunehmen. Das sind gut ein Drittel der Wahlberechtigten. In Fronhausen sind es Stand Freitagmittag „nur“ 1.050 Briefwähler und damit weniger als Frühjahr. Wahlleiter Achim Batz geht davon aus, dass in der finalen Woche nicht mehr viele hinzukommen.
Von Till Conrad, Gianfranco Fain, Florian Lerchbacher und Götz Schaub
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