Es fehlen noch Grundstücke
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Der Hasenkopf im Marburger Stadtwald (Ockershausen).
© Quelle: Thorsten Richter
Marburg. Mindestens drei bis vier Jahre soll es noch dauern, ehe am Hasenkopf die ersten Bagger für das neue, vom Stadtparlament beschlossene Wohngebiet anrücken. Bis dahin hat die Stadt noch einiges zu tun – neben der Aufstellung eines Bebauungsplans muss sie vor allem sehen, dass sie über ihre hundertprozentige Tochter, die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), über die komplette Fläche von 5,4 Hektar verfügen kann. Bislang sind 1,8 Hektar im Besitz der SEG, weitere 0,5 Hektar gehören der Stadt. Anders formuliert: Der SEG, die die Entwicklung des Baugebiets für die Stadt betreibt, fehlt noch mehr als die Hälfte der Gesamtfläche.
Natürlich werden, sagt SEG-Geschäftsführer Jürgen Rausch, die Ankaufsverhandlungen mit den Besitzern der betreffenden Grundstücke fortgesetzt. Ansonsten denkt die SEG über die Einleitung eines so genannten Umlegungsverfahrens nach dem Baugesetzbuch nach.
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Die Lage des geplanten Wohnquartiers am Hasenkopf im Überblick.
© Quelle: Gianfranco Fain
Im Umlegungsverfahren werden Grundstücke und Grundstücksteile so neu geordnet, dass nach Lage, Form und Größe für die bauliche Nutzung zweckmäßig gestaltete Grundstücke entstehen. Das kann durch Grundstückstausch geschehen oder auch durch den Ankauf betreffender Grundstücke durch die Stadt. Der Grundstücksbesitzer muss einen Grundstückstausch hinnehmen oder sich vor Gericht dagegen wehren, ein Mitspracherecht hat er ansonsten nicht. Die Bürgerinitiative „Wir sind Hasenkopf“, die gegen die Bebauung kämpft, spricht von einer „Enteignung durch die Hintertür“, was Rausch aber energisch zurückweist. Er spricht lieber von wertgleicher Landzuteilung.
Ludwig Schneider, Ortsvorsteher von Ockershausen, sagte der OP, der Ortsbeirat wisse offiziell nichts von dem beabsichtigten Umlegungsverfahren. Mehrere Grundstückseigner sagten der OP, sie wollten nicht freiwillig ihr Land am Hasenkopf verkaufen. Das Wohngebiet Hasenkopf soll einen hohen Anteil an gefördertem Wohnungsbau, klimagerechten Städtebau und ein innovatives Verkehrskonzept haben.
Einen ausführlichen Artikel dazu lesen Sie (kostenpflichtig) hier:Stadt besitzt erst 40 Prozent der Fläche
OP