Fünf Anzeichen für Gaming- und Online-Sucht bei Kindern
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Ein junger Mann spielt mit einer Spielekonsole.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
Marburg. Die Ergebnisse einer Studie der DAK-Gesundheit zeigen, dass sich der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie teilweise drastisch erhöht hat.
Hier sind laut Krankenkasse DAK-Gesundheit fünf Anzeichen für ein ungesundes Nutzungsverhalten von Medien und Computerspielen:
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1. Zu viel, zu lange, zu intensiv: Zieht sich das Kind mehr und mehr mit dem Smartphone zurück, hält es sich über den Tag verteilt immer wieder im „virtuellen Raum“ auf? Wenn stundenlang gezockt wird oder viel Zeit mit sozialen Medien verbracht wird, geht auch das Zeitgefühl schnell verloren. Sowohl die Nutzungsfrequenz als auch die Nutzungsdauer sollten Eltern bei ihren Kindern im Blick haben.
2. Verminderte Leistungsfähigkeit: Ist ein Kind oft müde und wirkt abwesend, kann das ein Zeichen für zu intensiven Medienkonsum sein. Wenn das Kind dann auch noch keine Lust auf Schule hat und die Noten schlechter werden, kann es sein, dass es sich zu viel mit Tablet und Co. beschäftigt.
3. Familienleben und Freundschaften werden beeinträchtigt: Ein weiteres Anzeichen für einen ungesunden Umgang mit PC- und Online-Spielen sowie Social Media, ist die Vernachlässigung von Kontakten in der realen Welt. Verabredungen außerhalb der digitalen Welt werden dadurch etwa seltener. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer sozialen Isolation. Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien kann sich auch negativ auf Routinen in der Familie auswirken – beispielsweise wenn das Kind beim Essen unruhig ist und am liebsten direkt wieder zocken oder chatten will.
4. Andere Hobbys werden vernachlässigt: Geht das Interesse am Fußball oder einem anderen Hobby verloren und wird durch vermehrte Mediennutzung ersetzt, sollten Eltern hellhörig werden. Kinder und Jugendliche mit einem problematischen Medienkonsum haben oft ein starkes Bedürfnis, mehr und mehr Zeit im Internet oder mit Gaming zu verbringen.
5. Psychische Auffälligkeiten: Ein weiteres Anzeichen für ungesunden Medienkonsum sind psychische Auffälligkeiten. Etwa wenn das Kind schnell nervös wird, eine erhöhte Reizbarkeit an den Tag legt oder zu Aggressionen neigt.
Welche Bildschirmzeit in welchem Alter?
Wann ist eigentlich die Zeit reif für das eigene Handy oder Tablet? Und wie viel Zeit sollten Kinder und Jugendliche in welchem Alter damit verbringen? Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt dazu die 3-6-9-12-Regel. Das bedeutet: Keine Bildschirmmedien vor 3 Jahren, keine Spielekonsole vor 6 Jahren, kein Smartphone vor 9 Jahren und keine unbeaufsichtigte Computer- und Internetnutzung vor 12 Jahren. Diese Bildschirmzeiten für Kinder nach Alter gelten als gesundheitlich unbedenklich: Unter 3 Jahre: Kleinkinder gehören nicht vor den Fernseher, denn sie sind von den vielen Reizen und schnellen Schnitten schnell überfordert. Ausnahmen bilden altersgerechte DVDs und Sendungen. 3 bis 5 Jahre: In Begleitung von Erwachsenen können Kinder in diesem Alter bis zu 30 Minuten vor dem Bildschirm verbringen. Die Inhalte sollten aber altersgerecht sein. 6 bis 9 Jahre: Fünf Stunden Bildschirmzeit pro Woche lautet die Devise. 10 bis 12 Jahre: Bis zu 10 Stunden pro Woche. Die Alarmglocken sollten allerdings spätestens ab ca. 20 Stunden pro Woche läuten. Quelle: DAK-Gesundheit
Neue Online-Anlaufstelle für Betroffene und Eltern
Eine neue Online-Anlaufstelle hilft von Mediensucht betroffenen Kindern und deren Eltern. Auf der Seite computersuchthilfe.info findet sich ein umfangreicher Selbsttest zum Nutzungsverhalten von Kindern. So gewinnt sowohl das Kind eine erste Einschätzung darüber, ob sich sein Medienkonsum im normalen, risikohaften oder pathologischen Bereich befinden könnte, wie auch die Eltern.
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