Serientäter-Vergleich im Gericht
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Ihren Opfern Medikamente zu spritzen, ist ein die Täter speziell im Pflegebereich verbindendes Element.
© Quelle: Archiv
Marburg. Aus den Zeugenaussagen über die Angeklagte (29) gehe ein Charakter-Mix aus Arroganz, Überheblichkeit, Kritikunfähigkeit gepaart mit Geltungsdrang und „Gier nach Anerkennung“ hervor. Persönlichkeitsmerkmale, die die renommierte Marburger Psychiaterin Dr. Petra Bauer aus bundesweit bekannten Fällen von Patiententötern wie Nils H. – dem Delmenhorster Pfleger, der Dutzende Menschen mit Medikamenten tötete – kennt.
Mit Tätern wie ihm und Regina K. – einer Hebamme, die wegen fehlender Anerkennung an der Arbeit Schwangere vergiftete – vergleicht Bauer die Denk- und Handlungsweise der Ex-Krankenschwester, die laut Staatsanwaltschaft am Uni-Klinikum drei Frühchen vergiftet haben soll.
Angeklagte fühlte sich zunehmend gekränkt
Nach allem, was Zeugenaussagen über W. hergeben würden, sei sie mit der Arbeit auf der intensiven Frühchen-Station und mit der permamenten Kritik an ihrer Arbeitsweise durch Kollegen nicht fertig geworden, habe sich zunehmend gekränkt gefühlt.
Dazu der Eindruck, dass der Familie – der Vater ist Kinderarzt in Marburg – die schulischen Leistungen und die berufliche Laufbahn der Tochter nicht gut genug waren. Psychiaterin Bauer betont jedoch, dass es sich bei ihren fahclichen Einschätzungen nur um Annahmen und Motiv-Hypothesen handele, da Elena W. mit ihr bisher nicht sprach und es vor Gericht von Zeugen keinerlei Einblick in das private Verhalten der Angeklagten gegeben habe.
von Björn Wisker
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