Corona-Schau geht online
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Gudrun Niessner-Wild setzt sich fotografisch mit dem Coronavirus auseinander.
© Quelle: Gudrun Niessner-Wild
Marburg. Die Corona-Pandemie bremst eine Corona-Schau der Marburger Fotografenvereinigung Blaue Linse aus. Aufgrund des November-Lockdowns mussten die zehn Fotografinnen und Fotografen ihre genau für diesen Zeitraum geplante Ausstellung im Marburger Rathaus ausfallen lassen.
„Die bereits gedruckten Bilder müssen zu Hause bleiben, aber alternativ präsentiert die Blaue Linse erstmalig ihre Ausstellung digital“, teilte die Gruppe mit. Chris Schmetz hat die vielfältigen Ausstellungsbilder, Videos und Texte online zusammengestellt.
„All diese Fotografien sind in der Corona-Zeit entstanden. Sie zeigen unsere Sicht auf beziehungsweise unser Leben mit Corona“, beschreibt die Fotografenvereinigung Blaue Linse Marburg. Denn von dem Virus haben sich die zehn Künstlerinnen und Künstler die Fotolust nicht verderben lassen. Unter dem Titel „trotz & wegen“ ist eine facettenreiche Ausstellung entstanden.
Kopfkino – in drei plakativen Bildern zeigt Armin Bender, wie die Pandemie uns prägt: Panikkäufe, die Suche nach neuen Wegen und die allgegenwärtige Coronabrille, durch welche wir das Alltägliche betrachten.
Anpassungen werden dokumentiert
Corona zwingt uns, auf das im normalen Leben vom ständigen Wechsel von Nähe und Abstand geprägte Miteinander zu verzichten. Welche Auswirkungen das zum Beispiel auf das kirchliche Leben hat, versucht Erhart Dettmering mit seinen Fotos aus der Elisabethkirche zu dokumentieren. Sie zeigen auf verschiedene Weise Nähe trotz Abstand und Andacht durch Einsamkeit, sei es im großen Kirchenraum, sei es im Freien.
Mit ihrer Serie „Wellenzeiten“ hat Heike Heuser ihre Eindrücke unterwegs in Marburg und Hessen festgehalten. Dabei entstand ein umfangreicher Fundus von Menschen, Stillleben, Situationen und Schildern, die das Leben mit schnellen Veränderungen und Anpassungen dokumentiert.
Trotz „Corona“ hat sich die Natur wie immer verhalten, sich in all ihrer Pracht, Vielfalt und Einzigartigkeit gezeigt, und wegen der Reise-Einschränkungen hatte Thomas Kämpchen die Muße, Naturerscheinungen um sich herum genauer anzusehen und im Bild festzuhalten.
In der Zeit der Verlangsamung während der ersten Corona-Welle nutzte Reinhard Keller wie viele andere die Zeit, um den Keller zu durchforsten und die überraschenden Funde in der Serie „Ich bin dann mal im Keller“ als Stillleben zu inszenieren.
Mit dem roten Virus durch die Stadt
Friedemann Korflür zeigt, dass vielgestaltige Live-Musik auch in Marburg ein wirksames Mittel gegen die Corona-Tristesse im vergangenen Frühjahr war.
Mit dem Coronavirusmodell zog Gudrun Niessner-Wild am 23. April 2020 an markante Orte in Marburg. So entstand eine Fotoserie unter anderem am Marktplatz, Barfüßerstraße, Kunstverein und in ihrer Wohnung.
Inspiriert von der Frage nach dem persönlichen Corona-Song, die im Freundeskreis die Runde machte, begann Susanne Saker unmittelbar nach dem Lockdown diese Idee umzusetzen und den Fotos, die den Umgang mit der Pandemie in Marburg zeigen, einen passenden Songtitel zuzuordnen.
Chris Schmetz betrachtet das Phänomen „1,5 Meter“ und zeigt Fotos aus seiner im Rahmen des Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“ geförderten, gleichnamigen Werkreihe.
Im ersten Treffen nach monatelangen Kontakteinschränkungen treiben Edgar Zieser und Familienangehörige ein munter verstörendes, für die Beteiligten aber auch entlastendes Spiel mit Masken.
Hier der Link zur Online-Ausstellung: https://blaue-linse.de/ausstellungen/trotz-wegen/
Von unseren Redakteuren