Naturschutz

Störche in Gefahr

Ein Storch fliegt an der Radenhäuser Lache bei Amöneburg vor der Kulisse der Kirchhainer Stadtkirche.

Ein Storch fliegt an der Radenhäuser Lache bei Amöneburg vor der Kulisse der Kirchhainer Stadtkirche.

Kirchhain. Immer mehr Weißstörche brüten im Landkreis Marburg-Biedenkopf – vor allem an der Radenhäuser Lache. In diesem Jahr hat der Naturschutzbund (Nabu) bisher 45 Storchennester im Landkreis gezählt, davon 29 in dem Feuchtgebiet zwischen Amöneburg und Kirchhain. Und es könnten noch mehr werden, erläuterten der Storchenbeauftragte Winfried Kräling und der Nabu-Kreisvorsitzende Andreas Trepte im Gespräch mit der OP. Denn zu den 45 Brutpaaren kommen noch etwa 20 „Junggesellen“ sowie weitere Störche, die auf dem Durchzug sind.

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40 Brutpaare in 2020

Im vergangenen Jahr waren es 40 Brutpaare gewesen, die insgesamt 87 Jungvögel aufgezogen hatten – davon etwa die Hälfte an der Radenhäuser Lache, berichtet Kräling. Die Störche überwintern in wärmeren Gebieten und kommen ungefähr ab Februar in den Landkreis. Zuerst kommen die Männchen, sie besetzen die Horste und warten dort auf Weibchen. Weißstörche legen zwei bis fünf Eier, die Brutdauer beträgt etwa 32 Tage. Im August endet die Brutsaison und die Störche machen sich wieder auf den Weg in den Süden. Einige sparen sich aber inzwischen den Flug nach Afrika und bleiben zum Beispiel in Südhessen.

Weißstorch ist eine "gefährdete Art"

Der Weißstorch steht als „gefährdete Art“ in der „Roten Liste der Brutvögel“, die der Deutsche Rat für Vogelschutz zuletzt 2016 herausgegeben hat. Zwischenzeitlich hat der Bestand vielerorts zugenommen, sodass es sein könnte, dass der Weißstorch demnächst nicht mehr in der Roten Liste steht. Im Gegensatz zum Schwarzstorch sei der Weißstorch ein Kulturfolger und „nicht sehr empfindlich“, sagt Trepte: „Der Storch ist relativ pflegeleicht.“ Das gelte allerdings nicht für alle Exemplare. Weißstörche, die ihr Nest an ruhigen Orten bauen, reagierten empfindlicher auf Störungen.

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In Brutgebieten wie der Radenhäuser Lache sollten Hundebesitzer ihre Vierbeiner an der Leine führen, sagen die Vogelschutzbeauftragten Kräling und Trepte – nicht nur wegen der Störche, sondern auch wegen Bodenbrütern wie dem Kiebitz, der ebenfalls im Amöneburger Becken nistet und als „stark gefährdet“ in der Roten Liste steht.

Von Stefan Dietrich

OP

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