Stadt kooperiert mit Drogeriemarkt
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Nadin Cevahir-Ritter (vorne, von rechts) und Claudia Hartung sind zwei von Sandra Rossos Mitarbeiterinnen, die im Testzentrum am DM in Kirchhain in der Frankfurter Straße die Tests vornehmen. Olaf Hausmann (hinten, von rechts), Sabine Balzer und Julius Steegmüller stellten das Konzept vor.
© Quelle: Florian Lerchbacher
Kirchhain. Die Stadt Kirchhain geht bei der Einrichtung eines Corona-Testzentrums einen im Landkreis Marburg-Biedenkopf bisher einmaligen Weg: Sie kooperiert mit der Drogeriemarktkette DM, die in der Ohmstadt eine Filiale in der Frankfurter Straße betreibt (derzeit aufgrund einer Baustelle nur erreichbar aus Richtung Innenstadt kommend). Dort steht nun vor dem Markt ein kleines Zelt, in dem sich montags bis samstags zwischen 9 und 16.30 Uhr Menschen mit Wohnsitz in Deutschland kostenlos auf Corona testen lassen können.
Allerdings ist eine vorherige Anmeldung beziehungsweise Terminvereinbarung notwendig, die ausschließlich online über die Homepage www.dm.de oder die DM-App buchbar sind. Einfach vorbeigehen und sich testen lassen, ist also nicht möglich. Jeder habe doch bestimmt einen Verwandten oder Freunde, die beim Terminbuchen aushelfen können, sagt DM-Gebietsverantwortlicher Julius Steegmüller auf die Frage dieser Zeitung, was mit Menschen ist, die kein Smartphone oder auch keinen Internetzugang haben. Im absoluten Notfall helfe aber auch ein Mitarbeiter vor Ort beim Buchen eines Termins aus, ergänzt er.
Beim Buchen müssen einige persönliche Daten wie Adresse und Geburtstag angegeben werden, zum Termin gilt es, auch ein Ausweisdokument mitzubringen. Den Nasen-Vorhof-Schnelltest machen vom Deutschen Roten Kreuz geschulte DM-Mitarbeiter (und ein paar externe Helfer), die sich im Vorfeld freiwillig gemeldet hatten, um die Aktion zu unterstützen. Das zertifizierte Ergebnis des Antigen-Tests erhalten die Getesteten etwa eine Viertelstunde nach dem Test per E-Mail. Wichtig ist: In dem Testzentrum sollen sich nur Menschen testen lassen, die keine Erkrankungssymptome verspüren. Wer den Verdacht hat, an Corona erkrankt zu sein, der sei aufgerufen, sich direkt beim Arzt untersuchen zu lassen, stellt Steegmüller heraus.
„Die Kooperation mit DM und Marktleiterin Sandra Rosso klappt hervorragend“, lobt Bürgermeister Olaf Hausmann und erinnert daran, dass die Kirchhainer beispielsweise nach dem Hochwasser 2018 Unterstützung von der Drogerie-Filiale erhalten habe. Da wundert es nicht, dass er gleich Feuer und Flamme war, als er von der Bereitschaft der Kette hörte, Testzentren zu errichten. Gerade, als im Rathaus die Diskussion stattfand, wie mit der Pandemie-Lage umzugehen ist, sei aus Wiesbaden die Information gekommen, dass DM ein geeigneter Partner in Sachen Corona-Testungen sei.
Und so habe sich Sabine Balzer, in der Verwaltung unter anderem für alles zuständig, was Familie und Soziales betrifft, sich sofort ans Telefon geklemmt. Ein Testzentrum für Kirchhain sei ursprünglich nicht geplant gewesen, betont Steegmüller.
Als jedoch die Anfrage kam, sei natürlich klar gewesen, dass die Stadt unterstützt werden müsse. In diesem Zusammenhang freut er sich übrigens über eine riesige Anzahl an Mitarbeitern, die die DM-Initiative und somit die Bestrebungen beziehungsweise den Versuch, zu „etwas Normalität zurückzukehren“, unterstützen würden.
88 Tests können täglich in Kirchhain abgenommen werden. Die für Samstag geplanten Termine waren am Freitagmittag nahezu vollständig ausgebucht. Das zeigt, wie groß die Nachfrage ist. „Im Landkreis gibt es zahlreiche Testzentren – zum Beispiel in Stadtallendorf und Amöneburg. Ich glaube nicht, dass es einen Versorgungsengpass gab“, erklärt Bürgermeister Olaf Hausmann auf die OP-Frage, warum Kirchhain beim Einrichten eines Testzentrums vergleichsweise spät dran sei. „Ich glaube, vielen Kirchhainer Bürgern war nicht klar, dass sie sich auch in Stadtallendorf testen lassen können“, fügt Balzer hinzu.
Immer wieder seien Anfragen zur Thematik an sie herangetragen worden. Sie habe aufgeklärt und vermittelt – aber eben auch eine hohe Nachfrage festgestellt. Deswegen sei sie hartnäckig an dem Thema drangeblieben.
Wer sich testen lassen möchte, muss vor Ort einen zugelassenen Mund-Nasen-Schutz tragen.
OP