Wiener Kriminalpolizist als Zeuge im Prozess gegen Franco A.
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Handschellen sind an einem Gürtel eines Justizvollzugsbeamten befestigt.
© Quelle: Frank Molter/dpa/Symbolbild
Frankfurt/Main. Er schilderte die Ermittlungen nach der Festnahme des 32-Jährigen im Februar 2017 auf dem Wiener Flughafen, als A. eine in einem Putzschrank versteckte Waffe holen wollte. Er habe gleich gesagt, dass er diese Waffe zurückgeben wolle, so der Zeuge. Auch habe A. geschildert, dass er die Waffe gefunden und erst kurz vor der Sicherheitskontrolle bemerkt habe, dass er sie noch in der Jackentasche trug.
Die Bundesanwaltschaft legt Franco A. die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat zur Last. Er soll Anschläge auf Politiker geplant haben. Der 32-Jährige legte sich eine falsche Identität als syrischer Flüchtling zu - aus Sicht der Ankläger, um den Verdacht nach einem Anschlag gegen Flüchtlinge zu richten und das Vertrauen in die Asylpolitik zu erschüttern. Die Bundesanwaltschaft sieht eine völkisch-nationalistische Haltung als Motiv. Die Vorwürfe bestreitet A. größtenteils.
Verdächtig erschien dem Wiener Ermittler auch eine Skizze, die A. bei der Festnahme bei sich hatte - im Gegensatz zum Verteidiger des Offiziers, der sie als Manöverskizze bezeichnete. Der Angeklagte sei schließlich Offizier, sagte er und fragte den Kripo-Beamten, ob er bei chemischen Formeln bei einem Chemiker ähnlich misstrauisch reagiert hätte. "Auf jeden Fall", versicherte daraufhin der Zeuge. Angesichts der Situation auf einem internationalen Flughafen und bestehender Terrorgefahr sei zunächst davon auszugehen, dass solche Zeichnungen auch etwas zu bedeuten hätten.
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dpa