Weiterhin Hochwasser erwartet
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Wie Inseln ragen Wiesen und Felder aus dem Hochwasser der Kinzig bei Langenselbold.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Wiesbaden. "Betroffen ist in erster Linie die Fulda mit ihren Nebengewässern im Bereich der Rhön und des Vogelsbergs", hieß es. Durch die nun auch im benachbarten Thüringen einsetzende Schneeschmelze sei vor allem an der Werra mit ihrem Zufluss Ulster noch mit deutlich steigenden Wasserständen zu rechnen.
In Südhessen dürften wieder das Kinzig- und Nidda-Gebiet sowie weiterhin auch der Rhein und Neckar betroffen sein, hieß es. Am Rhein könne es erneut zu einem leichten Anstieg der Wasserstände kommen, der möglicherweise auch über die Höchststände vom Dienstag hinausreichen werde, hieß es. So könnte das Hochwasser bis Samstag bis zur Meldestufe III ansteigen, was einem "außergewöhnlichen Hochwasser" entspräche.
Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt erklärte, angesichts der anhaltenden Hochwasserlage entlang der Rheindeiche gebe es von der Deichmeisterei in Biebesheim (Landkreis Groß-Gerau) aus regelmäßige Kontrollfahrten. Anwohner und Passanten bat die Behörde um umsichtiges Verhalten auf den "sensiblen, unverzichtbaren Bauwerken".
Zudem stiegen auch die Wasserstände am hessischen Main-Abschnitt oberhalb von Raunheim (Landkreis Groß-Gerau) tendenziell wieder. Dadurch dürfte in Raunheim voraussichtlich in den nächsten Tagen die Meldestufe 1 überschritten würden, was ein "leichtes Hochwasser" bedeuten würde.
Die Stadt Frankfurt stimmte die Bürger vorsorglich auf Hochwasser ein. In Faltblättern für unterschiedliche Stadtteile veröffentlichte die Stadt Verhaltenstipps, darunter etwa, hochwertiges Mobiliar nicht im Keller zu lagern und den Versicherungsschutz für eigene Wohngebäude gegebenenfalls zu überprüfen.
Da vom Deutschen Wetterdienst neue und teils ergiebige Niederschläge erwartet würden, könnte es in den hessischen Gewässern zu einer dritten Hochwasserwelle kommen, die nach den derzeitigen Berechnungen an den kleineren und mittleren Gewässern aber weniger hoch ausfallen dürfte, erklärte das HLNUG. Besonders betroffen davon wären tendenziell weiterhin die Flussgebiete der Fulda, der Werra, der Kinzig und der Nidda.
Bereits am Morgen hatte das HLNUG gemeldet, dass an mehreren Messstationen die Meldestufe zwei überschritten sei, die für ein mittelschweres Hochwasser steht. An der Station im Fuldaer Stadtteil Bronnzell sei das Wasser sogar über die dritte Meldestufe gestiegen.
Auch an der Nidder erreichte der Pegel am Donnerstagmorgen stellenweise die Meldestufe zwei. Am hessischen Rheinabschnitt stand das Wasser ebenfalls über dieser Stufe.
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dpa