Wasserstand des Rheins steigt an
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Ein Mann mit Angelrute steigt am Rheinufer von seinem Fahrrad ab.
© Quelle: Andreas Arnold/dpa
Wiesbaden. In Hessen verlagert sich das Hochwasser weiter in Richtung der größeren Flüsse, vor allem in den Rhein. Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Wiesbaden am Sonntag mitteilte, steigt der Wasserstand des Rheins kontinuierlich an. Die Pegelstände der kleineren Gewässer seien so weit gefallen, dass die amtlichen Meldestufen zurückgenommen wurden.
Im stark betroffenen Niddergebiet am Pegel Glauberg/Nidder galt am frühen Nachmittag nur noch die zweithöchste Meldestufe. An der Kinzig, der Lahn und der Fulda fielen die Pegelstände ebenfalls.
Am Rhein sollten die Wasserstände laut Landesamt auch am Montag weiter ansteigen. Am Sonntagnachmittag wurden am Pegel Worms 5,50 Meter gemessen. Hier liegt die Meldestufe I laut Landesamt bei 5,30 Metern, in so einem Fall gelange das Wasser bis an die Ufer. Stufe II wird bei 6 Metern erreicht und Stufe III bei 6,80 Metern. Bei Stufe II könnten ufernahe Grundstücke und einzelne Straßen überflutet werden, ganze Ortschaften und Straße sind von Stufe III betroffen.
Am Main stiegen die Pegelstände dagegen nur langsam an. Das Landesamt ging davon aus, dass die Meldestufen am hessischen Main-Abschnitt nicht überschritten würden.
In der stark betroffenen Stadt Büdingen (Wetteraukreis) ging das Hochwasser deutlich zurück. Die Lage am Rückhaltebecken bei Düdelsheim, einem Stadtteil von Büdingen, habe sich stabilisiert, sei aber nach wie vor angespannt, teilte der Kreis am Sonntagmittag mit. Eine gezielte Steuerung der Abflussmengen solle das Rückhaltebecken möglichst weit entleeren, um einen Puffer zu schaffen. Verlängerte und zusätzliche Öffnungszeiten der Recyclinghöfe am Montag sollen es nach Angaben des Wetteraukreises den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, den durch das Hochwasser angefallenen Sperrmüll zu entsorgen. Innerhalb weniger Stunden war am Freitag die Altstadt von Büdingen komplett überflutet worden.
Am Hafen in Wiesbaden-Schierstein wurden nach Angaben des dortigen Wassersportvereins am Samstag Hochwasser-Vorkehrungen getroffen. Winterlager und Campingplatz seien geräumt, die Trailer mit den Booten auf der Straße.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach startet auch die neue Woche mit Regen und Schnee. In der Nacht zum Montag fällt laut DWD in der Nordhälfte Schnee, der dann vom Süden her in Regen übergeht. Am Montag bleibt es stark bewölkt, im Südwesten regnet es, im Norden und Bergland schneit es.
Ob der zusätzliche Regen die Hochwasserlage verschärfe, sei noch nicht sicher, erklärte eine Meteorologin. Zum Regen komme zwar nicht mehr das Schmelzwasser hinzu, der Schnee sei weitestgehend abgetaut. Aktuell lägen im Taunus noch 20 Zentimeter Schnee. Im Rhein werde das Wasser jedoch auf anhaltend hohem Level bleiben. Ein drastischer Rückgang der Pegelstände sei in jedem Fall nicht zu erwarten.
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