"Toxische Beziehung": Mann tötet Frau und muss lange in Haft
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Ein Mann trägt Handschellen.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa/Illustration
Darmstadt. Ihre Leiche legte er in einem Gebüsch in der Nähe ab. Der deutsche Staatsangehörige hatte auch die mitangeklagte gefährliche Körperverletzung eingeräumt.
Das Gericht ging am Dienstag davon aus, dass der Angeklagte seine Eifersucht nicht steuern konnte, als er seine Frau erwürgte. Demnach erkannten die Richter nicht auf Mord aus niedrigen Beweggründen, sondern auf Totschlag. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Im Januar hatte der Mann den Feststellungen zufolge schlecht maskiert seiner Frau mit einem Messer in den Schritt gestochen, um ihr Angst vor einem Unbekannten zu machen und den Beschützer spielen zu können. Die Ehefrau, die ihn erkannte, zog aber ihre Anzeige zurück und berief sich auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht, so dass das Verfahren 2020 eingestellt wurde.
Das Paar hatte 2013 geheiratet, es gibt zwei gemeinsame, sechs und sieben Jahre alte Kinder. Der Angeklagte, laut Gericht "ein etwas tumber Mensch", galt als eifersüchtig und hatte die 27-jährige Pflegerin und ihr Handy kontrolliert. "Eine schicksalhaft und toxisch angelegte Beziehung, die so endete, wie es die Getötete nicht verdient hatte", sagte der Vorsitzende Richter Volker Wagner in der Urteilsbegründung.
Der Anwalt der Nebenklägerinnen, es handelt sich um Mutter und Schwester der Toten, will prüfen, ob er Revision einlegt. Er hatte lebenslang wegen Mord aus Eifersucht gefordert. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten auf Totschlag und gefährliche Körperverletzung plädiert und 13,5 beziehungsweise 9,5 Jahre Gesamthaftstrafe gefordert.
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dpa