Schutzprojekt "60 hessische Niedermoore" angelaufen
Wiesbaden. Das von der Naturschutzbund (Nabu)-Stiftung "Hessisches Naturerbe" betreute und vom Ministerium finanzierte Vorhaben ist Teil des Klimaschutzprogramms des Landes. Seit Projektbeginn im Mai 2020 konnten bislang rund 14 mögliche Standorte für eine Renaturierung identifiziert werden, teilte das Ministerium mit. Ziel ist es, möglichst viele Standorte durch Ankauf oder langfristige Pacht sowie Revitalisierungsmaßnahmen zu erhalten.
"Saure Niedermoore haben vier wichtige Funktionen für den Klima- und Artenschutz", heißt es beim Nabu. Sie binden langfristig das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Atmosphäre und halten das Wasser wie ein Schwamm in der Landschaft - etwa als Puffer für Wetterextreme. Außerdem sorgen sie als "Nieren der Landschaft" für sauberes Grundwasser und beherbergen eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, die zu den Verlierern des Klimawandels zählen.
Trotz dieser großen Bedeutung drohen diese oft versteckt liegenden Lebensräume in Hessen verloren zu gehen. Von den ursprünglich 155 in Hessen erfassten sauren Niedermoor-Flächen waren laut einer vom Nabu zitierten Studie aus dem Jahr 2017 bereits ein Viertel der Gebiete vollständig verschwunden, mehr als die Hälfte gefährdet.
"Leidet der Lebensraum der Niedermoore, stehen auch hoch spezialisierte Arten wie das Schmalblättrige Wollgras und zahlreiche Torfmoose vor dem Aus", teilte das Umweltministerium mit. Moorglöckchen und Moor-Klee seien in Hessen bereits nahezu ausgestorben. Neben dem Projekt "60 hessische Niedermoore" enthalte der Klimaschutzplan weitere Maßnahmen, die Mooren zu Gute kommen. Unter anderem werden Moorböden neu kartiert, als Grundlage für weiteren Schutz.
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dpa
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