Schützenverein bestürzt wegen Schüssen auf Eritreer
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Ein Einschussloch ist an der Fassade einer Fabrikhalle in der Industriestraße zu sehen.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Wächtersbach. "Wir sind erschrocken und total überrascht. Damit war nicht zu rechnen", sagte Hans-Georg Jost, Vorsitzender des Schützenvereins Neudorf 61, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Der 55-jährige Deutsche, der am Montag mutmaßlich auf einen Eritreer feuerte, ihn schwer verletzte und sich später selbst erschoss, sei im Verein nicht negativ aufgefallen: "Er hat sich immer korrekt, freundlich und vorbildlich verhalten. Er war lebenslustig und gesellig."
Die Ermittler vermuten hinter der Tat vom Montag ein fremdenfeindliches Motiv. Der Täter soll sein Opfer aufgrund dessen Hautfarbe ausgesucht haben. "Zu seiner Gesinnung kann ich nichts Negatives sagen. Er hat sich politisch nie verdächtig geäußert", sagte Jost über den 55-Jährigen aus dem benachbarten Biebergemünd, der seit 2001 Vereinsmitglied war. Er sei ein guter Sportschütze gewesen, habe Urkunden und Pokale gewonnen. Doch in jüngster Zeit habe er die Lust am Schießsport verloren. Er sei nur noch selten gekommen. "Er wollte aufhören und seine Waffen verkaufen", sagte Jost.
Er betonte, unter den 200 Mitgliedern des Vereins habe es keine fremdenfeindlichen Äußerungen gegeben: "Wir sind alles Schützenbrüder - da sind auch Ausländer dabei. Diskriminierungen gibt es da nicht."
dpa
OP