Auktion

Rebellenmarken aus Schleswig-Holstein werden versteigert

Im Auktionshaus Heinrich Köhler wird ein Viererblock einer 1 Schilling-Wappenausgabe von 1850 auf einem Kuvert gezeigt.

Im Auktionshaus Heinrich Köhler wird ein Viererblock einer 1 Schilling-Wappenausgabe von 1850 auf einem Kuvert gezeigt.

Wiesbaden/Kiel. Sie sind ein Postwertzeichen der Unabhängigkeit oder des Aufstandes der Schleswiger und Holsteiner gewesen - je nach Sichtweise. Am 24. April werden seltene Briefmarken aus den Jahren 1850/51 in Wiesbaden nun versteigert. Das Startgebot für die "Rebellenmarken" liege bei 40 000 Euro, teilte das Auktionshaus Heinrich Köhler mit. Aufgrund ihrer besonderen Geschichte gehörten die Stücke zu den exklusivsten klassischen deutschen Markenausgaben des 19. Jahrhunderts.

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Die Herzogtümer Schleswig und Holstein erlangten Mitte des 19. Jahrhunderts während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848 bis 1851) für kurze Zeit politische Unabhängigkeit von Dänemark. In dem Bestreben der Loslösung wurde die Einführung eigener Briefmarken angestrebt, teilte das Auktionshaus mit. Die "Postschillinge" symbolisierten demnach für die Bevölkerung der Herzogtümer ein starkes Symbol der Unabhängigkeit. Aus der Sicht Dänemarks aber hätten die Postwertzeichen für Aufstand und Rebellion gestanden.

Als die Marken am 15. November 1850 endlich verausgabt wurden, war Schleswig schon wieder unter dänischer Kontrolle. Deshalb kamen die Postschillinge nur in Holstein - das erst wenige Wochen später seine Unabhängigkeit wieder verlor - an die Postschalter. Die Dänen beendeten den Verkauf der Marken mit dem Schleswig-Holsteinischen Wappen den Angaben zufolge im März 1851.

Die Marken sind Teil der 5. Briefmarken-Versteigerung der Sammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub. Die Sammlung von Haub wird seit Sommer 2019 versteigert. Der legendäre Baden-Fehldruck - der Höhepunkt der ersten Versteigerung - wurde für 1,26 Millionen Euro ersteigert. Ein Brief mit Lübecks erster Briefmarke wechselte im November 2020 für 430 000 Euro den Besitzer. Das Startgebot für den Brief lag bei 80 000 Euro. Auch weitere Marken erzielten Preise von mehreren Hunderttausend Euro.

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© dpa-infocom, dpa:210402-99-63432/2

dpa

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