Nebenklage: Handakte des Ex-Verteidigers beschlagnahmen
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Irmgard Braun-Lübcke, Ehefrau des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke, betritt den Gerichtssaal.
© Quelle: Boris Roessler/dpa pool/dpa/Archivbild
Frankfurt/Main. in einer Email an den Sprecher der Familie Lübcke als Fehlentscheidung bezeichnet. Der Anwalt der als Nebenkläger auftretenden Familie beantragte am Montag zu Beginn der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt die Beschlagnahme der Handakte des früheren Anwalts, um Passagen auszuwerten, zu denen Ernst seinen Ex-Verteidiger Frank Hannig von der Schweigepflicht entbunden hatte. Sowohl die Bundesanwaltschaft als auch Ernsts Verteidiger unterstützten den Antrag.
Markus H. war im Oktober aus der Untersuchungshaft entlassen worden, da das Gericht angesichts der verschiedenen Aussagen von Ernst über eine angebliche Anwesenheit von H. am Tatort Zweifel an der Richtigkeit der Schilderungen erkennen ließ. Polizisten, die den Tatort untersucht hatten, hatten weder DNA-Spuren noch sonstige Hinweise auf eine Anwesenheit von H. beweisen konnten. In dem Prozess ist er weiterhin wegen Beihilfe angeklagt. Er soll Ernst politisch beeinflusst haben. Die Anklage geht von einem rechtsextremistischen Motiv des Mordes an Lübcke aus.
dpa