Weitere sieben Corona-Fälle in Flüchtlingsunterkunft
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Eine FFP3 Atemschutzmaske liegt auf einem Tisch im Sonnenschein.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild
Frankfurt/Main. Weitere sieben Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete im Frankfurter Stadtteil Bockenheim sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Dies teilte eine Sprecherin des Frankfurter Gesundheitsdezernats am Freitag mit. Allen gehe es klinisch gut, eine stationäre Behandlung im Krankenhaus sei bei niemanden notwendig gewesen. Bei 65 Menschen war bereits zuvor eine Infektion nachgewiesen worden, eine Person war demnach in Krankenhaus gekommen.
Alle Infizierten sollen demnach aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen, wie die Sprecherin betonte. So solle verhindert werden, dass sich "das Haus nicht komplett ansteckt". Nach Angaben des Sozialdezernats sind und werden die Infizierten an drei verschiedenen Standorten untergebracht. Die ersten elf der positiv getesteten Bewohner der Unterkunft waren demnach bereits in ein Appartement-Hotel umgezogen, in dem die Stadt seit April Wohnungslose und Geflüchtete aus Gemeinschaftsunterkünften zur Quarantäne unterbringt.
Weitere Menschen zogen am Donnerstag in ein Hotel, in dem eigentlich drogenkranke Infizierte untergebracht werden sollen. Weil laut Sprecherin aber nur zwei Plätze belegt seien, habe sich die Stadt entschieden die freien Kapazitäten auszunutzen. Weitere 52 positiv getestete Menschen und ihre Familienmitglieder sollten demnach ab Freitagmittag in ein anderes Appartement-Hotel umziehen, das kurzfristig akquiriert werden konnte.
Zudem sollen nach Angaben des Gesundheitsdezernats am Donnerstag und Freitag der kommenden Woche alle übrigen, nicht infizierten Bewohner der Unterkunft noch einmal getestet werden. Sie stehen demnach zurzeit unter zweiwöchiger Quarantäne. Massentest in anderen Gemeinschaftsunterkünften sind nach Angaben des Gesundheitsdezernats nicht geplant. "Im Rahmen der Fallnachverfolgung" werden laut Sprecherin allerdings gemäß des Infektionsschutzgesetzes alle Kontaktpersonen ermittelt und getestet.
In der Gemeinschaftsunterkunft selbst hat das Gesundheitsamt zum Schutz der rund 300 bisher nicht infizierten Bewohner zusätzliche Vorgaben gemacht. Bis zur kompletten Verlegung der Infizierten und ihrer Kontaktpersonen war eine räumliche Trennung von den übrigen Bewohnern angeordnet.
Zudem ordnete das Gesundheitsamt verstärkte Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel das verbindliche Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Verlassen des Zimmers an. Außerdem wurden nach Angaben der Sprecherin des Gesundheitsdezernats umfangreiche Hygienepläne erstellt, nach denen unter anderem eine intensivere Aufklärung der Bewohner über die Hygienevorschriften erfolgen soll.
dpa
OP