Klose bittet Pflegekräfte zur Impfung: Viele Infizierte
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Kai Klose (Grüne), Minister für Soziales und Integration in Hessen, schaut in die Runde.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Wiesbaden. Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus in den hessischen Alten- und Pflegeeinrichtungen hat Sozialminister Kai Klose (Grüne) die Mitarbeiter dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. "Ich möchte Sie eindringlich bitten: Nehmen Sie auch selbst die Möglichkeit wahr und lassen Sie sich zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit sowie der Ihrer Mitmenschen impfen. So tragen Sie dazu bei, sich, Ihre Familien und Freunde wie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen und die Menschen, die Ihnen anvertraut sind, effektiv vor dem gefährlichen Sars-CoV-2-Virus zu schützen", hieß es in einem Brief des Ministers an alle Pflegenden in den hessischen Alten- und Pflegeeinrichtungen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Nach seiner Überzeugung könne es vor allem dank der Impfungen gelingen, die Pandemie im Laufe dieses Jahres nachhaltig einzudämmen, betonte Klose. "Irgendwann werden wir alle immun gegen das Virus sein - weil wir entweder mit dem Virus infiziert waren oder geimpft sind. Die zweite Möglichkeit ist deutlich sicherer".
Klose warb auch um Vertrauen in die Impfstoffe. Neben den beiden zugelassenen Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna liege mittlerweile auch der Antrag zur Zulassung des Impfstoffs von Astrazeneca der Europäischen Arzneimittelagentur EMA vor. "Alle Impfstoffe wurden von der EMA vor deren Zulassung gründlich geprüft. Die Zulassung in der Europäischen Union ist Garant dafür, dass alle Sicherheitsstandards für Impfstoffe erfüllt werden", so der Minister. "Impfstoffe gehören zu den am stärksten geprüften Medikamenten und verdienen unser Vertrauen."
Zugleich dankte der Minister den Pflegekräften für ihren Einsatz beim Kampf gegen das Coronavirus in den Einrichtungen. "Die Pandemie betrifft jeden von uns im Alltag und im Berufsleben - Sie als Pflegekräfte in den Einrichtungen leider ganz besonders", hieß es in dem Schreiben. Bei der Betreuung und Pflege der Menschen in dieser schwierigen Situation gingen die Pflegekräfte an ihre physische und psychische Belastungsgrenze "und häufig auch darüber hinaus". Deshalb habe sich das Land Hessen auch dafür entschieden, den Corona-Pflegebonus aufzustocken und so das außergewöhnliche Engagement zu honorieren.
Nach den aktuellsten Angaben des Regierungspräsidiums Gießen waren zuletzt in Hessen 322 von 834 Altenpflegeeinrichtungen sowie 79 der 517 Einrichtungen der Behindertenhilfe von Corona-Infektionen betroffen (Stand: 13. Januar). Alleine in den Senioreneinrichtungen waren zum Stichtag demnach 2893 Bewohner sowie 1351 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Weitere 177 Bewohner und 124 Mitarbeiter waren in der Behindertenhilfe betroffen. In Quarantäne befanden sich 1161 Mitarbeiter der Altenhilfe sowie 145 in der Behindertenhilfe. Seit Beginn der Pandemie starben den Daten zufolge in den Altenpflegeeinrichtungen 2315 Menschen an oder mit Covid-19, in Behinderteneinrichtungen waren es 27 Menschen. Laut RP Gießen beruhen die Zahlen auf den Selbstauskünften der Einrichtungen.
dpa
OP