Mehr als 25 000 Anfragen bei Online-Archiv für NS-Opfer
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Eine Person steht im Archiv des International Tracing Service.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Bad Arolsen. Damit sei die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent gestiegen.
Rund drei Viertel der Anfragen stammten demnach von Angehörigen, nur noch rund ein Prozent von Überlebenden. Die Zahl der Überlebenden oder Zeugen werde mit jedem Jahr kleiner, teilte Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, mit. "Umso wichtiger werden die Dokumente, die gewissermaßen an ihrer Stelle zu jüngeren Generationen sprechen und oftmals die letzte Spur der Opfer sind."
In etwa 60 Prozent der Anfragen hätten die Arolsen Archives Antworten geben und Kopien von Dokumenten zur Verfügung stellen können. Insgesamt seien die Anfragen aus rund 70 Ländern gekommen. Die meisten Interessierten stammten demnach aus Deutschland, Frankreich, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, den USA und Polen.
Unter dem Namen "#StolenMemory" (deutsch: gestohlene Erinnerung) suchen die Archives zudem nach Hinterbliebenen, um ihnen persönliche Gegenstände der KZ-Inhaftierten zurückzugeben. So habe man im Februar einem Franzosen die Armbanduhr und den Füllfederhalter seines Vaters zugeschickt - laut Archives die 500. Rückgabe von persönlichen Gegenständen seit Beginn des Projekts.
Rund 900 000 Menschen hätten zudem das Online-Archiv für ihre Recherche genutzt. Seit 2019 haben die zum UNESCO-Weltdokumenterbe gehörenden Arolsen Archives rund 27 Millionen Dokumente aus ihrer Sammlung online veröffentlicht. Sie gibt Auskunft über KZ-Inhaftierte, Zwangsarbeiter und Überlebenden der Verfolgung.
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dpa