Kosten für Renovierung der JVA Kassel I verdoppeln sich
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Eva Kühne-Hörmann, Justizministerin von Hessen, besucht einen Musterhaftraum.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa/Archiv
Wiesbaden/Kassel. Bislang waren die Kosten mit rund 100 Millionen Euro veranschlagt worden.
In die Kalkulation seien der Neubau des Zentralkrankenhauses sowie der Mauer der 1882 erbauten JVA bislang nicht eingeflossen, erklärte ein Pressesprecher des Justizministerium die Kostensteigerung. Die bisher veranschlagten 100 Millionen Euro hätten lediglich die Sanierung der vier Unterkunfts- und des Verwaltungs- und Kirchenflügels sowie den Neubau eines Wirtschaftsgebäudes umfasst. Das Krankenhaus und die Mauer seien im Rahmen eines dynamischen Planungsprozesses nun hinzugekommen.
Das Justizministerium geht überdies von weiteren Mehrkosten aus, "abhängig von der allgemeinen Entwicklung der Baukosten", die infolge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen seien, wie der Sprecher erläuterte. Auch die Bauzeit verlängert sich demnach von mehr als zehn Jahren auf mindestens 15 Jahre.
Das Land investiere damit in die Sicherheit der Bevölkerung, indem modernste Haftbedingungen geschaffen würden, sagte Kühne-Hörmann laut Mitteilung. "Gleichzeitig ist die Modernisierung ein Bekenntnis zu einer der größten Haftanstalten in Hessen und sichert für Jahrzehnte zahlreiche Arbeitsplätze unmittelbar in der Justizvollzugsanstalt, aber auch in der Umgebung."
Die JVA wird seit Beginn des Jahres 2020 grundsaniert. Künftig sollen dort 400 Haftplätze zur Verfügung stehen. Das sind rund 100 weniger als momentan. Die Haftanstalt verfügt über die höchste Sicherheitsstufe und ist derzeit für die Vollstreckung von Freiheitsstrafen und den Vollzug der Untersuchungshaft zuständig - allerdings nur für erwachsene Männer. In dem angegliederten Zentralkrankenhaus werden hingegen männliche und weibliche Gefangene aus ganz Hessen betreut.
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dpa