Kontrolleure: Viele kleine Mängel bei Corona-Masken
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Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne, r).
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Kassel/Darmstadt/Gießen. Mit einer Verteilaktion haben der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und der Geschäftsführer des Rhein-Main Verkehrsverbunds (RMV), Knut Ringat, am Montag in Frankfurt an die Pflicht zum Tragen höherwertiger Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln erinnert. "Wenn das Virus ansteckender wird, muss auch die Maske besser werden", sagte Al-Wazir. Medizinische Masken schützten nachweislich besser als Stoff- oder andere Alltagsmasken vor Ansteckung mit dem Coronavirus.
"Als Unterstützung unserer Fahrgäste verteilen wir eine Woche lang an vielen Stationen kostenlos FFP2-Schutzmasken", sagte Ringat zum Start der Aktion. Der RMV ließ bereits im vergangenen Jahr Hunderttausende Masken kostenlos verteilen. Außerdem wurde mit verstärktem Personaleinsatz und einem Präventionsteam die Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) unterstützte Forderungen nach einem Festpreis für FFP2-Masken. "Die Menschen müssen sich die Masken leisten können – auch die mit niedrigem Einkommen", sagte er. "Hier brauchen wir zeitnah unbürokratische Lösungen. Und: Zu Wucherpreisen darf es nicht kommen."
Allerdings müssen Maskenträger auch bei FFP2-Masken genau hinschauen: Kontrolleure des Landes fanden bei der Überprüfung von Masken immer wieder Grund zu Beanstandungen. Bei einem Großteil der Mund-Nase-Bedeckungen seien in den vergangenen Monaten Fehler festgestellt worden, erklärten die Regierungspräsidien (RP) in Darmstadt, Gießen und Kassel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ein Großteil sei formaler Art. Es gab aber auch schwerwiegende Fehler bei FFP2-Masken wie durchlöcherte Filter.
Masken rücken gerade wieder mehr in den Fokus, weil seit Samstag in Hessen in Bussen, Bahnen sowie beim Einkaufen medizinische Masken getragen werden. Neben FFP2-Masken zählen dazu auch OP-Masken.
"Im vergangenen Jahr hat das RP Darmstadt über 1000 Prüfungen von persönlicher Schutzausrüstung durchgeführt, wovon der Großteil medizinische Masken und der kleinere Teil FFP2-Masken betraf", sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt. Meist seien die Prüfungen bei Zollverfahren, auf Anfragen von Händlern und durch Beschwerden von Verbrauchern und Konkurrenten zustande gekommen. Bei einem Großteil dieser Prüfungen seien formale Mängel festgestellt worden. Diese mussten entweder behoben werden - beispielsweise durch eine Umdeklarierung - oder es waren Einfuhrverbote, Verkaufsverbote sowie die Rücknahme des Produkts und dessen Vernichtung nötig.
Darüber hinaus gebe es auch Stichproben, die die Behörden von sich aus durchführten, sagte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Kassel: "Ein Großteil der überprüften Masken weist formale Mängel auf, etwa fehlende Beschriftungen oder fehlende zweckdienliche Anleitung und Informationen." Dies bedeute jedoch ausdrücklich nicht, dass nahezu jede im Markt befindliche Maske mangelhaft sei. Fehle jedoch zum Beispiel die CE-Kennzeichnung und eine ihr folgende vierstellige Nummer, sei dies ein Anzeichen dafür. Werde ein Mangel festgestellt, erhalte das entsprechende Unternehmen die Möglichkeit zur Korrektur. "Es kann aber auch sein, dass ein Produkt vom Markt genommen werden muss oder ein Bußgeld verhängt wird."
Auch im Regierungsbezirk Gießen wurden Hersteller, Importeure, Händler sowie Apotheken kontrolliert. "Dabei wurden neben echten FFP2-Masken auch der gesamte Bereich von Atemschutzmasken, die gegen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 angeboten werden, überprüft", erklärte ein Sprecher des Regierungspräsidiums. Zahlreiche der überprüften Masken seien mängelbehaftet. Beanstandet worden seien meist formale Mängel sowie zwingend erforderliche Dokumente. "In wenigen Ausnahmefällen gab es offensichtliche Mängel bei FFP2-Masken, wie perforierte Filterfliese und fehlerhafte Kopfbänder oder Ohrenschlaufen."
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