Familie

Ja-Sagen trotz Pandemie: Termine im Mai besonders gefragt

Ein frisch vermähltes Brautpaar zeigt nach der Eheschließung die Eheringe.

Ein frisch vermähltes Brautpaar zeigt nach der Eheschließung die Eheringe.

Kassel/Frankfurt. Vielen Paaren hat das Coronavirus einen Strich durch die Hochzeitsplanung gemacht. Die Kontaktbeschränkungen erlaubten vergangenes Jahr meist keine großen Feierlichkeiten - und so verzeichneten viele Standesämter in Hessen einen Rückgang bei den Eheschließungen. Geheiratet wird aber nach wie vor, und an manchen Tagen im neuen Jahr gehen schon die Termine zur Neige.

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Nachgefragt sind nach Auskunft der Ämter bisher besonders der 21.5.2021 sowie andere Mai-Termine, Schnapszahlen wie der 20.1.2021 oder 1.2.2021 dagegen kaum. In Fulda nutzten zwei Paare das Datum 2.1.2021.

Generell sei das Interesse an solchen leicht zu merkenden Schnaps-Daten in den vergangenen Jahren abgeebbt, sagt Frank Müsken, Leiter des Standesamts in Kassel und Vorsitzender des Fachverbands der hessischen Standesbeamten. Zu den beliebtesten Hochzeitsmonaten gehörten Juli und August - und der Dezember, was für steuerliche Heiratsgründe sprechen könnte.

Das vergangene Jahr war laut Müsken von den immer neuen Beschränkungen und Lockerungen geprägt - und damit auch von vielen Terminverlegungen und Absagen. Je nach Verlauf der Pandemie könnten demzufolge in diesem Jahr einige Nachholtermine stattfinden. Darauf sei man vorbereitet.

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Im Kasseler Rathaus dürfen derzeit nur die Paare und der Standesbeamte oder die Standesbeamtin beim Ja-Sagen dabei sein. Bis zum Sitzplatz gilt Maskenpflicht. "Wir haben einen sehr großen Tisch, so dass mehr als 1,50 Meter Abstand herrschen", sagt Müsken. Trauungen mit vielen Gästen machten zwar mehr Spaß, doch der Infektionsschutz gehe vor. Verwandte, Bekannte und Freunde könnten auf Wunsch über das Internet, per Skype, zusehen und -hören. In Kassel ging die Zahl der Eheschließungen vergangenes Jahr um 217 auf 838 zurück, in Darmstadt um 95 auf 940.

In Frankfurt dürfen zur Zeit nur die Paare sowie eigene minderjährige Kinder mit dem Standesbeamten im Raum sein. Nur zum Ja-Sagen darf der Mund-Nasen-Schutz abgelegt werden. Die Zahl der Eheschließungen lag bei 2700 statt 3068 wie im Vorjahr. Amtsleiterin Andrea Hart rechnet aber nicht mit einem großen Andrang im neuen Jahr: "Wem es vor allem um das Ja zueinander ging, der hat trotzdem geheiratet." Wem es um ein großes Fest geht, der werde wohl eher bis nächstes Jahr warten.

Auch Hart berichtet von viel Arbeit wegen Terminverschiebungen und Absagen. "Teilweise waren zwischenzeitlich die nötigen Papiere abgelaufen." Dennoch habe man in Frankfurt versucht, alles möglich zu machen, was möglich war - und sei mit vielen glücklichen Momenten belohnt worden. "Die Paare waren froh, dass wir da waren und sie heiraten konnten", sagt Hart. Die intimere Atmosphäre ohne viele Gäste und Foto-Aufnahmen hätten viele Paare auch genossen.

Fulda verzeichnete mit 410 Trauungen sogar zwei mehr als im Vorjahr. "In der Anfangs-Corona-Zeit waren viele Paare verunsichert, manche verschoben den Termin. Die meisten Paare nutzten ihren Tag dennoch", berichtet eine Sprecherin. Auch im Osten Hessens hätten Paare die Situation bewusst genutzt, da sie den erlaubten kleinen Rahmen als angenehm empfunden hätten.

dpa

OP

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