Installation "Sterberaum": Live-Stream nonstop zur Pandemie
Darmstadt. Schneider gewann bei der Kunstbiennale Venedig 2001 den Goldenen Löwen. Sein Plan, in dem "Sterberaum" einen Menschen öffentlich sterben zu lassen, hatte 2008 zu heftigen Protesten geführt.
"Wie können wir mit dem Ende und dem Wissen darüber umgehen? Und was machen wir daraus", fragt Schneider. "Wir haben uns gefragt, ob es einen Raum geben kann, der hilft, diesen zugleich sehr persönlichen und gesellschaftlichen Fragen konzentriert nachzuspüren", sagte der Intendant des Staatstheaters Karsten Wiegand.
Die Werke des Künstlers seien oft beunruhigende Erlebnisräume, Einladungen, sich den eigenen Ängsten, Fantasien und Fragen zu stellen, teilte das Staatstheater mit. Von diesem Donnerstag 21.00 Uhr an bis Sonntag 22.30 Uhr unterbricht das Theater auf seiner Webseite die Präsentation andere künstlerischer Arbeiten und überträgt den "Sterberaum" kostenlos in drei Perspektiven.
"Die Stille des leeren Zuschauersaals, die vereinsamte Bühne und Gregor Schneiders sachliches und unpathetisches Kunstwerk ermöglichen das bewusste Heraustreten aus der Zeit in einen erlebnisleeren Raum für eigene Gedanken oder Gedenken an die Verstorbenen und den Tod", heißt es in einer Mitteilung des Theaters.
Der in Mönchengladbach-Rheydt geborene Schneider hat seine Installationen und Werke schon weltweit ausgestellt. In Venedig baute er in den deutschen Pavillon sein bekanntestes Werk "Haus u r".
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dpa