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Nächste Hochwasserwelle erwartet: Auch am Wochenende Regen

Ein Mann geht hinter einem Schild mit der Warnung «Hochwasser» zum Rheinufer, das für den Verkehr wegen Hochwassers bereits gesperrt ist.

Ein Mann geht hinter einem Schild mit der Warnung «Hochwasser» zum Rheinufer, das für den Verkehr wegen Hochwassers bereits gesperrt ist.

Wiesbaden. In den hessischen Hochwassergebieten müssen sich die Menschen wegen des Tauwetters und teils ergiebigen Regens in den kommenden Tagen auf eine weitere Hochwasserwelle einstellen. Vor allem an den Flüssen Nidda, Kinzig und Fulda rechnete das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) bereits für den Mittwoch wieder mit steigenden Wasserständen. Nach derzeitigen Berechnungen könne dabei an vielen Pegeln wieder die Meldestufe II erreicht werden, die für ein mittelschweres Hochwasser steht, so das HLNUG. Auch an der Werra und im Eder-Gebiet könnten die Meldestufen überschritten werden. Mit dem Hochwasserscheitel rechnen die Experten an diesem Donnerstag.

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An der Nidder war am Mittwoch an einem Pegel noch die Meldestufe II erreicht, für den Unterlauf der Kinzig galt zunächst noch die Meldestufe I, also leichtes Hochwasser. Am hessischen Rheinabschnitt wurde den Angaben zufolge ein Hochwasserscheitel bereits am Dienstagabend oder in der Nacht zum Mittwoch erreicht. Hier rechneten die Experten mit anhaltend hohen Wasserständen auch in den kommenden Tagen durch weitere Regenfälle und Schmelzwasser. Auch am hessischen Neckarabschnitt sei die Meldestufe I überschritten - mit steigender Tendenz, wie es hieß.

Bei Büdingen (Wetteraukreis) war zwischenzeitlich ein Rückhaltebecken aufgemacht worden, das überzulaufen drohte, wie Nidderaus Erster Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) am Mittwoch sagte. Zur Entlastung wurde demnach Wasser in die Aue gelassen, innerhalb von 24 Stunden sei sie "stramm gefüllt" gewesen, sagte Vogel. Mittlerweile sei man am Rückhaltebecken wieder in den Regelbetrieb übergangen.

Einzelne Gebäude wie einen Reiterhof und ein Wohnhaus hatte die Feuerwehr laut Vogel bereits mit Sandsäcken gesichert. Zurzeit seien die Pegel stabil bis leicht fallend, sagte der für den Hochwasserschutz zuständige Erste Stadtrat. Die Lage sei unter Kontrolle.

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In Büdingen wird zudem seit Mittwoch nach Angaben des Netzbetreibers Ovag nach Schäden an den Betriebsmitteln durch die Überschwemmungen gesucht. Dafür muss demnach zeitweise der Strom abgestellt werden. Etwa 180 Haushalte in der Altstadt sind nach Angaben eines Sprechers betroffen. Wie lange die Arbeiten dauern, sei noch nicht klar. Geschätzt werde ein Zeitraum von etwa einer Woche.

Nach Angaben der Feuerwehr stieg der Lindenbach in Wiesbaden so stark an, dass am Mittwochnachmittag eine Hochwasserschutzwand geöffnet werden musste. Mithilfe von Pumpen soll der Wasserstand demnach nun weiter gesenkt werden.

Verglichen mit der ersten dürfte die nun bevorstehende zweite Welle in Hessen insgesamt flächendeckender ausfallen, sagte HLNUG-Experte Dirk Bastian der Deutschen Presse-Agentur. Grund dafür sei, dass nach der Schneeschmelze nun die Niederschläge eine noch größere Rolle spielten als zuletzt.

Das dürfte auch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Offenbach bis zum Wochenende so bleiben. Zwar rechnen die Meteorologen für diesen Donnerstag kaum mit Regen. Bei Höchstwerten zwischen 8 Grad in Nordhessen und bis zu 12 Grad am Rhein dürfte es recht mild werden. Für den Freitag sei dann aber wieder mit starker Bewölkung und gebietsweise Regen zu rechnen, der auch in der Nacht zum Samstag anhalten soll. Auch der Samstag bleibt nass bei starker Bewölkung und Temperaturen zwischen 1 und 4 Grad in der Nordhälfte und bis zu 10 Grad im Süden Hessens. Weitere Niederschläge kündigte der DWD für die Nacht zum Sonntag an.

Weil es örtlich auch zu überfluteten Straßen kommen kann, mahnte der ADAC Autofahrer zur Vorsicht. Selbst ein vermeintlich harmloser Bach am Straßenrand könne in Senken und Unterführungen für Wasseransammlungen sorgen, erklärte der Automobilclub. "Autofahrer sollten jetzt keinesfalls mit Schwung durch das Wasser fahren, sondern vorsichtig im Schritttempo. Ist die Wassertiefe nicht einzuschätzen, lieber warten oder einen Umweg fahren." Sollte nämlich Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors geraten, drohe ein Motorschaden. Hinzu komme: Vor allem bei höherem Tempo drohe auf nassen Straßen Aquaplaning. Weil die Reifen nicht mehr genügend Wasser verdrängen könnten, schwimme der Wagen auf und verliere den Kontakt zur Fahrbahn.

© dpa-infocom, dpa:210203-99-283232/4

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dpa

OP

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