Historiker sieht "permanente Versuche der Selbstentlastung"
Frankfurt/Main. Der Autor von "Mit Rechten reden" stellte sein neues Buch "Tränen ohne Trauer: Nach der Erinnerungskultur" (Klett-Cotta) vor.
Immer weniger Menschen seien bereit, sich mit den komplexen Geschehnissen dieser Zeit auseinanderzusetzen, während "zugleich aber immer emphatischer gedacht wird". In der Populärkultur stehe fast nur noch die Identifikation mit den Opfern im Mittelpunkt. "Wir haben es mit permanenten Versuchen der Selbstentlastung zu tun", sagte Leo auf dem "Blauen Sofa". In Deutschland beobachte er zudem "eine Verschiebung, die sich - und da wird es problematisch - weg von den historischen Opfern der Shoah hin zum Staat Israel verschiebt. Wir haben da eine Art Entlastungs-Zionismus, der hoch problematisch ist."
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dpa
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