Hessen nicht rechtsextremer als andere Bundesländer
Wiesbaden. "Es ist ein gesamtdeutsches Phänomen, und Hessen ist da kein Ausreißer", sagte der Extremismusexperte Prof. Benno Hafeneger der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Und der Kasseler Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder sagte, Hessen sei im bundesweiten Vergleich beim Rechtsextremismus - soweit bislang erkennbar - weder "ein Ausreißer nach oben noch nach unten".
Anfang Juni war im Landkreis Kassel der CDU-Politiker Walter Lübcke auf seinem Grundstück erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 45-jährige Stephan E. hatte die Tat gestanden und dann sein Geständnis widerrufen. Am vergangenen Montag wurde in Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis ein Eritreer durch einen Bauchschuss schwer verletzt. Der Schütze, ein 55 Jahre alter Deutscher, erschoss sich selbst. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz listet in seinem Bericht für das Jahr 2018 Hessen mit 25 rechtsextrem motivierten Gewalttaten auf. Im Bundesländervergleich bedeutet dies mit Blick auf die absoluten Zahlen den 13. Rang. Bei den Bevölkerungszahlen liegt Hessen im Bundesländer-Ranking auf Platz 5.
dpa