Krankheiten

Frankfurter Forscher entwickeln schnelleren Coronavirus-Test

Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus.

Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus.

Frankfurt/Main. Wissenschaftler des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes und des Instituts für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums haben ein Verfahren entwickelt, bei dem Abstriche von mehreren Testpersonen zusammen untersucht werden. Die Proben werden in einem sogenannten "Mini-Pool" zusammengeführt und mit Hilfe eines Genomnachweises untersucht. Bei einem negativen Ergebnis haben alle enthaltenen Proben ein zuverlässig negatives Ergebnis. Bei einem positiven Befund werden Einzeltests der ursprünglichen Probe gemacht, die positive Probe könne so innerhalb von vier Stunden identifiziert werden.

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Trotz des Zusammenführens der Proben sei das Verfahren zuverlässig. "Wir haben genau die gleiche Empfindlichkeit wie bei Einzeltests", sagte Seifried. Man habe bei der Entwicklung keine Unterschiede in den Ergebnissen der Einzel- und Pooltests gefunden. Der Preis eines solchen gemeinsamen Tests sei genau so hoch wie ein Einzeltest - man erhalte aber fünf Ergebnisse. Die nötigen Reagenzien seien kein Problem. "Jeder Test, der auf Markt verfügbar ist, kann dafür verwendet werden." Damit lasse sich in ganz Deutschland die aktuelle Anzahl von rund 40 000 Untersuchungen pro Tag auf 200 000 bis 400 000 Untersuchungen steigern.

Sinnvoll sei der Pool-Test vor allem bei Gruppen, die eine geringe Infektionswahrscheinlichkeit aufwiesen und die man regelmäßig testen wolle wie medizinisches Personal, Pflegekräfte und Heimbewohner. Bei einer großen Wahrscheinlichkeit, dass eine Covid-19-Infektion vorliegt, mache ein Pooltest wenig Sinn - weil man bei einem positiven Ergebnis alle Proben im Pool einzeln nachtesten muss. "Menschen, die symptomatisch sind, würden wir nicht in einem Fünfer- oder Zehnerpool testen, sondern in einem Zweier-Pool", sagt Seifried.

dpa

OP

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