Entführung und Vergewaltigung: Haftstrafen für Ex-Rocker
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Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel.
© Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Darmstadt. Zwei 21-Jährige aus Bosnien und Deutschland wurden am Montag vom Gericht zu Jugendstrafen von fünfeinhalb Jahren beziehungsweise fünf Jahren und acht Monaten verurteilt. Gegen einen 22-jährigen Deutschen verhängte das Gericht sechs Jahre und zehn Monate Haft.
Der 21 Jahre alte Bosnier und der 22-Jährige hatten eingeräumt den 21 Jahre alten Geschädigten von der südhessischen Raststätte Gräfenhausen-West an der Autobahn 5 nach Frankfurt entführt zu haben, streckenweise im Kofferraum ihres Wagens. Der dritte Angeklagte hatte geschwiegen, war aber von Zeugen und einem Mitangeklagten belastet worden.
Hintergrund der Entführung war, dass das Opfer aus einer WhatsApp-Gruppe eines inzwischen aufgelösten Aschaffenburger Rockerclubs ausgetreten war und deswegen 3000 Euro zahlen sollte. Da er nicht zahlen konnte, hatte ihn der 21-jährige Bosnier mit einem Messer bedroht und mit einer Kunststoffflasche vergewaltigt. Nachdem das Opfer 570 Euro gezahlt hatte, brachten die Entführer den Mann nach Hause. An den Taten sollen noch zwei weitere, flüchtige Männer beteiligt gewesen sein.
"Jeder Tatbestand hat eine Mindeststrafe von fünf Jahren", sagte der Vorsitzende Richter Sven Onneken. Mit dem Urteil folgte das Gericht im Kern der Staatsanwaltschaft, die zwei Mal auf je fünfeinhalb Jahre Jugendstrafe sowie auf sieben Jahre und drei Monate Haft plädiert hatte. Die Verteidiger des 21 Jahre alten Deutschen hatten auf Freispruch aus Mangel an Beweisen plädiert, die des 22-Jährigen auf eine Bewährungsstrafe. Die Anwältin des Bosniers hatte kein Strafmaß genannt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
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dpa