Drogenhändler flieht und rast auf Polizist zu: 6 Jahre Haft
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Die Außenfassade des Land- und Amtsgerichtes.
© Quelle: Fredrik von Erichsen/dpa/Archiv
Frankfurt/Main. Nach einem gefährlichen Fluchtversuch vor der Polizei ist ein Drogenhändler in Frankfurt zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts ging am Dienstag von gefährlicher Körperverletzung und Rauschgifthandel aus. Der 45-Jährige war nach Überzeugung des Gerichts im November 2019 auf einem Parkplatz in einem Wiesbadener Gewerbegebiet mit seinem Auto auf einen Polizisten losgerast, der neben einem Auto stand.
Laut Urteil barg der Fluchtversuch, bei dem an dem Polizeifahrzeug 20 000 Euro Sachschaden entstand, eine "enorme Gefährlichkeit". Der Beamte hatte sich durch einen Sprung zur Seite retten können. Ein mitangeklagter Drogenhändler erhielt fünf Jahre Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der ursprüngliche Vorwurf des versuchten Mordes "zur Verdeckung einer vorausgegangenen Straftat" war im Verlauf des mehrwöchigen Prozesses von der Staatsanwaltschaft fallen gelassen worden. Ein Sachverständiger hatte festgestellt, dass der neben dem Polizeifahrzeug stehende Beamte von dem Angeklagten aufgrund diffuser Lichtverhältnisse nicht habe erkannt werden können.
Mit seiner waghalsigen Aktion habe der 45-Jährige aber die mögliche Verletzung der im Dienstauto sitzenden Beamten zumindest billigend in Kauf genommen, hieß es im Urteil. Deshalb müsse er wegen gefährlicher Körperverletzung belangt werden. Strafmildernd wurde ihm angerechnet, dass er dem bei der Fluchtaktion leicht verletzten Beamten eine Schmerzensgeld- und Schadensersatzzahlung von 2000 Euro zugesagt hatte.
dpa
OP