Schwimmbäder gut auf Superhitze vorbereitet
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Ein Flamingo-Schwimmring liegt im Freibad auf einer Liegewiese.
© Quelle: Sebastian Kahnert/ZB/dpa
Frankfurt/Kassel. Die Schwimmbadbetreiber in Hessen sehen sich gut auf den Ansturm während der Hitzetage vorbereitet. "Unser Freibad in Eschersheim hat bis 21.00 Uhr und damit eine Stunde länger geöffnet. Die anderen Bäder können kurzfristig entscheiden, ob sie etwas länger aufbleiben", sagte der Geschäftsführer der Bäderbetriebe in FRANKFURT, Frank Müller. Auch das Sicherheitspersonal werde je nach Temperaturen und Erfahrungswerten angepasst. Allerdings sei der Besucherandrang während der Sommerferien nicht ganz so hoch.
Dennoch: "Für uns war die Saison bislang sehr positiv", sagte Müller. Bis Ende Juni kamen rund 421 000 Besucher in die sieben Frankfurter Freibäder, etwa 33 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2018. Das habe zum einen an der Hitzewelle Ende Juni gelegen, aber auch an dem freien Eintritt für Heranwachsende. Dort war die Zahl der Freibad-Besucher um 20 Prozent gestiegen. Seit Februar können Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren kostenfrei Frankfurts Schwimmbäder nutzen.
In dieser Woche ächzt ganz Hessen unter hohen Temperaturen. Es könnte sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Das wäre dann der höchste Wert in Hessen seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Um in den Abendstunden Abkühlung zu schaffen, bietet das Opelbad in WIESBADEN etwas Besonderes an: Dort wird am Donnerstag zum Nachtschwimmen bis Mitternacht geladen. "Ab 17 Uhr gilt dort ein einheitlicher Eintrittspreis von 5 €. Um 23 Uhr ist Einlassschluss", erklärte Thomas Baum vom Betreiber Mattiaqua. Das Nachtschwimmen findet in diesem Sommer bereits zum zweiten Mal statt. Eine weitere Ausweitung der Öffnungszeiten in den übrigen Freibädern sei aufgrund des Fachkräftemangels leider nicht möglich. "Wir würden dies gerne tun, sind aktuell aber froh, dass wir die regulären Öffnungszeiten mit unserem Personal abdecken können", sagte Baum.
In DARMSTADT sind solche Sonderaktionen, aber auch verlängerte Öffnungszeiten aus personellen Gründen nicht möglich, wie es bei der Stadt heißt. Um den erhöhten Anforderungen an die Sicherheit in der Wasseraufsicht gerecht zu werden, seien zusätzliche Kräfte der DLRG und geringfügig Beschäftigte im Einsatz.
Im Freibad Rosenau in FULDA rechnet der Betreiber in den kommenden Tagen mit einem Besucheransturm. "Da gerade absehbar ist, dass viele Badegäste kommen, werden wir auch unser Aufsichtspersonal dem Bedarf anpassen", sagte ein Sprecher. Verlängerte Öffnungszeiten gebe es personell bedingt aber nicht. Auch in HANAU gibt es offiziell keine verlängerten Öffnungszeiten. Doch bei den Schließzeiten (20.00 Uhr) der beiden Freibäder werde mehr "Kulanz" an den Tag gelegt, wenn es mal ein paar Minuten länger geht, sagte eine Stadtsprecherin. Zudem sei der Kassenschluss von 19.00 auf 19.30 Uhr verlegt worden. So kommen auch spätentschlossene Besucher noch in den Genuss einer Abkühlung.
Die Städtischen Werke in KASSEL bewältigen mit 400-Euro-Kräften und Überstunden der Mitarbeiter den Ansturm auf die vier Schwimmbäder. Denn in der nordhessischen Stadt gibt es in dieser Saison einen neuen Service: Bei gutem Wetter bleiben die Bäder länger als bis 19.00 Uhr geöffnet. Per Liveticker im Internet wird darüber informiert. Seit Mitte Juni sei dies bereits neunmal geschehen.
Am Dienstag beispielsweise wurden die Öffnungszeiten der beiden Freibäder jeweils um eine Stunde ausgeweitet. Man sei sich bewusst, dass man damit den Mitarbeitern einiges abverlange, sagte ein Sprecher der Stadtwerke. "Sie bauen Überstunden auf in einer Zeit, wo alle gern freihaben möchten." Zudem sei der Dienst bei diesen Temperaturen "wahnsinnig anstrengend" - selbst in Badehose.
dpa
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