Kriminalität

Mutter von totem Baby gesucht: Frauen geben DNA-Probe ab

Ungeöffnete Teströhrchen (l) liegen in der Wolfgang-Konrad-Halle im Stadtteil Lorbach.

Ungeöffnete Teströhrchen (l) liegen in der Wolfgang-Konrad-Halle im Stadtteil Lorbach.

Büdingen. An einem DNA-Reihentest im hessischen Büdingen, mit dem die Mutter eines toten Babys gefunden werden soll, haben sich zahlreiche Frauen beteiligt. Mehr als 250 Angeschriebene aus der näheren Umgebung gaben bis Sonntagnachmittag freiwillig eine Speichelprobe in der Wetterau-Stadt ab, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Das entspreche etwa zwei Drittel der rund 400 kontaktierten Frauen, die noch heute in der Nähe des Fundortes der Babyleiche leben. Weitere rund 200 wohnten deutschlandweit verstreut. Hier müsse in den kommenden Tagen noch ermittelt werden, ob sie dem Aufruf zur Teilnahme an dem Test gefolgt sind.

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Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen, dass die am Samstag und Sonntag durchgeführte Untersuchung zur Mutter des Babys führt, dessen sterbliche Überreste vor mehr als 22 Jahren an einem Feldweg bei Büdingen entdeckt worden waren. Von ihr erhoffen sie sich Details über das Kinderschicksal. Die Beamten hatten insgesamt rund 600 Frauen angeschrieben, die damals zwischen 13 und 30 Jahre alt waren und in der Umgebung lebten.

Ein Spaziergänger hatte im April 1999 die Leiche des neugeborenen Mädchens verpackt in einem Müllsack entdeckt. Die Ermittler nannten das Kind später "Sabrina". Bis heute ist ihr Schicksal ungeklärt. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus, wollen zu den Gründen aber keine weiteren Angaben machen, da es sich um potenzielles Täterwissen handele, wie ein Polizeisprecher vor Beginn des Reihentests erläutert hatte.

Demnach müsse die Mutter nicht automatisch diejenige gewesen sein, die das Mädchen an dem Feldweg abgelegt oder mit dessen Tod etwas zu tun habe. Allerdings gehe man davon aus, dass die Mutter "mit die letzte Person ist, die das Mädchen lebend gesehen haben muss und uns bei der Aufklärung auf jeden Fall unterstützen kann".

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Erst 2019 war es den Ermittlern gelungen, eine vollständige DNA des Babys aus sichergestellten Leberzellen zu extrahieren. Das eröffnete die Möglichkeit für die nun erfolgte Reihenuntersuchung. Anfang der Woche wollen Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Zahlen zu dem Test mitteilen. Abschließende Ergebnisse erwarten sie aber erst nächstes Jahr.

© dpa-infocom, dpa:211106-99-890757/3

dpa

OP

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