Kriminalität

Prozess um Juwelenraub: Fluchtwagenfahrerin äußert sich

Justitia mit Sonne und Taube.

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Kassel. Mit einem Geständnis der mutmaßlichen Fluchtwagenfahrerin (25) hat in Kassel der Prozess um einen spektakulären Überfallversuch auf einen Juwelier begonnen. "Es tut mir sehr leid", ließ die junge Frau über eine Dolmetscherin erklären. Sie soll vier Männer im Sommer 2019 bei der Tat unterstützt haben. Dabei hatten Maskierte am helllichten Tag in der Kasseler Fußgängerzone mit einem Auto ein Juwelier-Schaufenster gerammt. Laut Staatsanwaltschaft hatten sie es auf Schmuck und Uhren im Wert von einer Million Euro abgesehen. Doch das Panzerglas hielt.

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Angeklagt sind neben der 25-Jährigen zwei 24-jährige Männer. Sie saßen laut Staatsanwaltschaft bei der Rammattacke auf dem Rücksitz und sollten die Beute einsammeln. Bewaffnet waren die Insassen des Wagens mit einer Gaspistole. Zwei weitere Männer sind flüchtig, sie sollen zu einer litauischen Juwelenräuberbande gehören. Einer sei in Deutschland wegen zwei Rauberfällen vorbestraft. Laut Ermittlern macht die Bande ihre Beute in Osteuropa zu Geld und bezahlt so ihre Mitglieder.

Den Tatverdächtigen wird unter anderem gemeinschaftlich versuchter schwerer Raub in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nahmen sie potenzielle Verletzungen von Menschen vor und in dem Laden in Kauf. Der damals angerichtete Schaden wurde auf 400 000 Euro geschätzt.

Laut Anklage war der Raub in Kassel genau vorbereitet. Die Gruppe hatte an einem Badesee im Landkreis Göttingen (Niedersachsen) das Auto für ihre Rammattacke und in Kassel falsche Kennzeichen gestohlen. Den Tatort habe die Gruppe ausgekundschaftet. Nach der Tat flüchteten sie mit dem gestohlenen Auto durch die Fußgängerzone, rammten Bauzäune und ein anderes Fahrzeug. Dann stiegen sie in das Fluchtfahrzeug der jungen Frau um. Zusammen sei ihnen die Flucht nach Litauen gelungen, die Ermittler kamen ihnen aber auf die Spur.

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Die 25-Jährige gab vor Gericht an, zunächst nichts von dem Plan gewusst zu haben. Sie sei in Litauen von einem Bekannten angesprochen worden, ob sie für 150 Euro die Männer für einen Autokauf nach Deutschland fahren könne. Da sie sehr wenig verdient habe, habe sie zugesagt. Neben der Frau kündigten auch die anderen beiden Angeklagten an, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Bis Ende Februar sind drei weitere Verhandlungstermine abgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:210124-99-152604/4

dpa

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