Algenplage in neuem Hafen: Karlshafen will nachbessern
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Ein Algenteppich schwimmt in einer Ecke des Bad Karlshafener Hafenbeckens.
© Quelle: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild
Bad Karlshafen/Frankfurt. "Das stellt die Wirksamkeit für einen algenfreien Hafen in 2021 in Frage", erklärte die Gewässerexpertin Heike Zimmermann-Timm am Montag. Sie empfahl Nachpflanzung. Bürgermeister Marcus Dittrich (parteilos) kündigte an, die Empfehlung in Absprache mit der zuständigen Schlösserverwaltung des Landes Hessen umzusetzen.
Für 6,5 Millionen Euro hatte Bad Karlshafen das historische Hafenbecken an der Weser 2019 reaktiviert. Kurz nach der Eröffnung war das Wasser mit einem Algenteppich überzogen gewesen. Die Frankfurter Goethe-Universität hatte das Phänomen untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass Nährstoffe aus Dünger bei Hochwasser von den Feldern in den Fluss Diemel und dann über einen Kanal in das Hafensystem gelangen. "Diese Nährstoffe sind ein Grund für Algenblüten im Hafenbecken von Bad Karlshafen", erklärten Stadt und Uni.
Im Sommer waren daraufhin 4800 Wasserpflanzen in das Becken gesetzt worden. Die durch das Land Hessen für 30 000 Euro angeschafften Pflanzen wie Schilf und Rohrkolben ziehen seitdem Nährstoffe aus dem Wasser, die Algen verschwanden. Wie viele Wasserpflanzen jetzt nachgepflanzt werden sollen, war zunächst unklar. Die Stadt an der Weser mit rund 3600 Einwohnern setzt große Hoffnungen in den Hafen. Er soll Touristen in die einst beliebte Kurstadt locken. Kritiker wie der Steuerzahlerbund stellen seit Jahren den Sinn des Projekts infrage.
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dpa
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