Spannende Archäologie

Den Kelten direkt auf die Finger geschaut

Diese Ausgrabungen zeigen Erdverfärbungen.

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Fellingshausen. Wertvolle Geschichte kann durch das Bauen von Straßen und Häusern zerstört werden und somit für immer in Vergessenheit geraten.

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Daher versucht der Verein „Archäologie im Gleiberger Land“, dies zu ändern, indem er an den Orten, an denen Rückewege für Holzfällarbeiten angelegt werden sollen oder wo die Vollerntemaschinen bereits drübergefahren sind, nach Funden aus der Vergangenheit sucht, um sie für die Nachwelt zu retten.

Das Ziel der sogenannten Notgrabungen ist, zu schauen, was noch alles im Boden zu finden und archäologisch zu erfassen ist. Hierbei hat der Verein schon viele interessante Funde gemacht und konnte schon einiges darüber herausfinden, wie die Menschen ganz in unserer Nähe früher gelebt haben.

Im Museum „Keltenkeller“ in Biebertal kann man auch viele der Funde vom Dünsberg und darum herum sehen. Das Schönste, was der Verein je gefunden hat, ist eine halbe bunte Glasperle von einem Schmuckstück, wie Sebastian Stamm berichtet – seit 13 Jahren Mitglied des Vereins.

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Natürlich gibt es auch noch ganz andere Funde im Museum zu sehen, wie zum Beispiel alte Waffen, Haushaltsgeräte, Urnen und auch anderen Schmuck und Kleidung. Auf dem Dünsberg lassen sich aber auch noch Gegenstände aus ganz anderen Zeiten finden. Wie zum Beispiel Patronenhülsen aus dem Zweiten Weltkrieg, einen handgefertigten „Steinball“ aus der Steinzeit oder auch Funde aus der Römerzeit.

Wie man richtig nach Funden gräbt

Einmal jährlich findet eine größere Ausgrabung über vier Wochen statt, bei der viele Vereinsmitglieder unter Leitung eines Grabungsleiters oder einer Archäologin teilnehmen. Das Graben nach archäologischen Funden und Befunden im Boden klingt vielleicht ganz einfach – aber Sebastian Stamm erzählt, dass der Grabungsleiter Vorgaben gibt, wer wo in welchen Erdschichten graben soll, und dabei stets ein Auge auf die Bodenstruktur hat. Stattfinden kann die Ausgrabung nur, wenn für die betreffenden Orte eine Grabungsgenehmigung vorliegt.

Wie läuft so ein Grabungs-Tag ab? Morgens um acht geht es los und dann wird erstmal zusammen gefrühstückt. Stress macht sich da also keiner, es soll ja auch Spaß machen. Dann fängt das Team mit den Grabungen an. Später gibt es dann noch Mittagessen und um etwa 16 Uhr ist der Tag dann wieder vorbei. Und was macht dieses spannende Hobby aus? „Dass man mit Menschen zusammen ist, die dasselbe Interesse teilen, und dass man im Endeffekt nie weiß, was man findet“, verrät Sebastian Stamm.

Von Lilly Schmidt, Gesamtschule Ebsdorfergrund, Klasse 8G1

OP

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