Der Wahnsinn hat einen Namen. Er lautet Eintracht Frankfurt. Als am späten Mittwochabend der letzte Elfmeter im Netz zappelt, gibt es im Eintracht-Block kein Halten mehr. Wildfremde Menschen fallen sich in die Arme, manch einer geht zu Boden. Bei Temperaturen von bis zu 40 Grad am Tag und 120 Minuten Fußball am Limit kein Wunder.
Eintracht Frankfurt ist Europa-League-Sieger. Und das verdient. Ja, auch die Glasgow Rangers hätten es verdient gehabt. Aber die Eintracht - das muss einem Hessen, einem SGE-Fan - gestattet sein, eben noch ein bisschen mehr. Kein anderer Verein nimmt diesen Wettbewerb so an wie die Frankfurter.
Und wer glaubt, mit dem Triumph von Sevilla ist das Ziel erreicht, der irrt. "Am 10. August", sagt ein Fan auf dem Weg aus dem Stadion, "geht's nach Helsinki." Dort findet der UEFA-Supercup statt. Danach startet die Champions League. Die Reise der Eintracht durch Europa ist nicht beendet, sie hat gerade erst begonnen.
von Tobias Kunz