Vor 44.000 Zuschauern im WM-Stadion von 2006 überrollte die Mannschaft von Trainer Frank Schaefer am Sonntag die enttäuschenden Gäste, für die lediglich Sami Allagui zum 1:1 (31.) und der eingewechselte Petar Sliskovic (89.) trafen. Der FC gewann erstmals in dieser Saison zwei Spiele nacheinander; das Gäste-Team vom Bruchweg holte dagegen bisher nur vier Zähler in der Rückrunde.
Acht Tage nach dem 3:2-Heimtriumph über Rekordmeister Bayern München brachten die Kölner Kicker ihre Fans erneut in Karnevals-Stimmung. Der vierte Heimsieg in Serie, zugleich der höchste Saison-Erfolg, war hochverdient. Die über weite Strecken enttäuschende Gäste-Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel setzte zwar das erste Achtungszeichen bereits nach 95 Sekunden durch André Schürrle, der sich trotz seines Zehenbruchs einsatzbereit meldete. Der Jung-Nationalspieler zog den Ball aber über die Latte.
Im Gegenzug fiel die Führung des FC nach einer Standardsituation: Podolskis direkter 40-Meter-Freistoß flog über Freund und Feind hinweg und senkte sich ins lange Eck. Der akrobatisch hereinhechtende Martin Lanig berührte den Ball nicht mehr. Die Fans feierten Podolski, der mit seinem neunten Saisontor zum 3:1 nachlegte : Die Vorlage zum zweiten Saison-Doppelpack des FC-Kapitäns kam von Slawomir Peszko; Novakovic machte den höchsten Saisonsieg der Gastgeber ebenfalls mit seinem neunten Saisontor perfekt.
Köln blieb über 90 Minuten am Drücker und hätte durchaus höher gewinnen können. Fast hätte Lanig doch noch (s)ein Kopfballtor erzielt: HSV-Keeper Heinz Müller rettete mit einem Reflex zur Ecke (15.). Den Mainzer Spitzen Schürrle und Sami Allagui gelangen gegen die Defensive der Rheinländer kaum zwingende Aktionen - bis zur 31. Minute: Dem glücklichen Ausgleich durch den liegenden Allagui waren unglückliche Aktionen der Kölner Adam Matuschyk und Youssef Mohamad vorausgegangen.
Schon die Halbzeitführung der „Geißböcke“ durch das 2:1 von Torjäger Novakovic, der schon gegen die Bayern zweimal getroffen hatte, war nicht unverdient. Die Schaefer-Truppe überzeugte durch Engagement und Laufbereitschaft, die Mannschaft von FCV-Coach Thomas Tuchel stemmte sich nach dem 1:4 kaum noch gegen ihre vierte Auswärtsniederlage. Novakovic stand erneut goldrichtig, nachdem FSV-Torwart Müller einen Lanig-Kopfball zunächst abgewehrt hatte, und erzielte sein achtes Saisontor per Kopf.
Fast wären die Gastgeber mit einem 3:1-Polster in die Pause gegegangen, doch Abwehrspieler Miso Brecko scheiterte ebenso knapp (45.) wie Podolski nach einem Konter (54.). Bei den Kölnern kehrte der Portugiese Petit nach überstandenem Muskelfaserriss zurück; Schaefer brachte ihn zur zweiten Halbzeit für Matuschyk, der mit Gelb belastet war.
dpa