Entgegen bisherigen Berichten hat die Bank-Spitze das Geschäft mit dem Namen Omega selbst genehmigt, darunter auch der jetzige HSH-Chef Nonnenmacher, wie der Radiosender NDR Info unter Berufung auf ihm vorliegende Dokumente berichtet. Durch das Geschäft habe die HSH Nordbank im vergangenen Jahr einem vertraulichen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zufolge 500 Millionen Euro abschreiben müssen. Experten werteten dies als einen entscheidenden Schritt zur Beinahe-Pleite der Bank.
Von besonderer Brisanz sei zudem, dass die HSH entscheidende Teile des Omega-Geschäfts offenbar vor der Finanzaufsicht Bafin verheimlicht habe. Das legten ein dem Radiosender vorliegender Brief der HSH sowie interne E-Mails nahe. Die HSH Nordbank hatte Ende 2007 Immobilienkredite in Milliardenhöhe an mehrere Großbanken verkauft, darunter die französische BNP Paribas. Durch den Verkauf wollte die unter Druck stehende Landesbank mehr flüssige Mittel bekommen. Der Vertrag mit der BNP Paribas war jedoch an eine andere Abmachung gebunden, wonach die HSH Risiken der BNP über eine Zweckgesellschaft mit dem Namen Omega Capital Funding wieder zurücknehmen musste.
Laut den NDR Info vorliegenden Dokumenten haben unter anderem der jetzige HSH-Chef Nonnenmacher sowie sein Stellvertreter Peter Rieck den entsprechenden Antrag für dieses Geschäft unterschrieben. Zuvor hatte das bankeigene Risikomanagement ausdrücklich auf Gefahren hingewiesen. So sei „der Zeitrahmen für die Begutachtung außerordentlich eng und mit Hinblick auf die Komplexität und die betreffende Summe unangemessen kurz“ gewesen. Außerdem hielten die Risikoexperten es für möglich, dass die Aufsichtsbehörde Bafin das Geschäft nicht genehmigen werde.
ddp