Denn nach der erfolgreichen Platzierung im Frühjahr bieten die Frankfurter nun abermals sogenannte Zwangswandelanleihen (Contingent Convertible Bonds, „CoCos“) im Milliardenvolumen an, wie sie in der Nacht zum Dienstag mitteilten.
Für die in Dollar notierten Papiere wird derzeit das Investoreninteresse ausgelotet, Branchenkreise erwarten eine Nominalverzinsung von rund 7,5 Prozent. Das Aufpolstern der Kapitaldecke hat für die Deutsche Bank in diesem Jahr oberste Priorität. Im Mai sammelte das Institut mit CoCo-Bonds bereits 3,5 Milliarden Euro ein und war damit Vorreiter in Deutschland. Im Juni folgte eine 8,5 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung. Das Geldhaus will sich mit den frischen Mitteln für die strengeren Vorgaben der Regulierer wappnen. Außerdem setzt die Deutsche Bank mehr denn je auf das Investmentbanking, das in guten Zeiten zwar hohe Gewinne verspricht, allerdings auch sehr viel Kapital verschlingt.
Die CoCos, die als zusätzliches Kernkapital anerkannt werden, sind eine Antwort auf die neuen Anforderungen der Aufseher, die den Steuerzahler bei künftigen Bankenrettungen schonen wollen. Fällt die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank unter 5,125 Prozent, bekommen die Inhaber dieser Zwangswandelanleihen aber keine Aktien der Bank. Stattdessen werden sie an Verlusten beteiligt, indem die Papiere einfach abgeschrieben werden.
Im Frühjahr rissen sich Investoren um die CoCos der Deutschen Bank, die in drei Währungstranchen begeben wurden, sie bekamen dafür 6 bis 7 Prozent Rendite. Die Anleihen werden dank einer speziellen Zertifizierung US-Anlegern direkt angeboten, sind aber auch in Asien und Europa erhältlich.
Von Christian Krämer