Als Beispiele nannte er Bordgastronomen und Lokrangierführer. Bedingung bleibe aber, dass es einheitliche Regelungen für alle Beschäftigten einer Berufsgruppe gebe. GDL-Chef Claus Weselsky kritisierte, durch den Ausschluss konkurrierender Tarifverträge bei GDL und der Gewerkschaft EVG bringe das Angebot die Verhandlungen nicht weiter.
Die GDL-Gremien wollen in der kommenden Woche beraten, ob sie die Gespräche fortsetzen oder erneut zu Streiks aufrufen.
Wer fordert was im Bahn-Tarifkonflikt
Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot unterbreitet. Sie will nun nicht nur für Lokführern und Zugbegleiter, sondern auch andere Mitarbeiter des Zugpersonals Tarifverträge mit der GDL abschließen. Parallel verhandelt die Bahn mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Positionen der drei Tarifpartner im Überblick:
GDL: Die Lokführergewerkschaft fordert unter anderem fünf Prozent mehr Geld für das Zugpersonal für zwölf Monate und eine von 39 auf 37 Stunden reduzierte Wochenarbeitszeit ab Januar 2015. Hier ist sie laut GDL-Chef Claus Weselsky aber zu Kompromissen bereit. Schwierig sind die Verhandlungen aus anderem Grund: Die GDL will für ihre Mitglieder beim gesamten Zugpersonal verhandeln, nicht nur für die Lokführer unter ihnen. Hier hat die Bahn teilweise eingelenkt, konkurrierende Verträge für gleiche Berufsgruppen aber ausgeschlossen. Das Zugpersonal wird auch von der EVG vertreten, die bislang in diesem Bereich alleine die Tarifverträge ausgehandelt hat.
EVG: Die Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft fordert für ihre 100.000 Mitglieder bei der Bahn sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Sie pocht darauf, dass es keine konkurrierenden Tarifregelungen für eine Berufsgruppe gibt.
Deutsche Bahn: Die Bahn hat GDL und EVG ein Angebot für Lokführer und Zugbegleiter vorgelegt. Das Angebot für die GDL erweiterte sie zuletzt auf anderes Zugpersonal. Die Gehälter sollen in drei Stufen um insgesamt 5 Prozent bis Ende 2016 steigen. Dazu kämen Einmalzahlungen und Weihnachtsgelderhöhung für untere Einkommensgruppen. Auch die Bahn will verschiedene Regelungen für eine Berufsgruppe vermeiden.
dpa