Der Streit zwischen Utz Claassen und seinem früheren Arbeitgeber Solar Millennium geht in eine neue Runde. Wie der Insolvenzverwalter des pleite gegangenen Solarunternehmens am Montagabend bekanntgab, fordert der hannoversche Manager von den Erlangern und zwei Tochtergesellschaften in den USA wegen Rufschädigung Schadensersatz in Höhe von 265 Millionen Dollar (198 Millionen Euro). Die Klage habe man vor einem Gericht im kalifornischen Alameda erhoben, sagte Claassens Anwalt Marc C. Hilgard dieser Zeitung.
Nach Angaben Hilgards bezieht sich die Klage auf Aussagen von zwei Aufsichtsräten der Solar Millennium AG, die zum Teil in mehreren Funktionen in der Firmengruppe tätig waren. Es gehe um „diverse Äußerungen“, sagte der Anwalt, ohne Details zu nennen. Die Höhe der Schadensersatzforderung orientiere sich an der Größe des Reputationsverlustes von Claassen, sagte Hilgard: „Das hat enorme Einnahmeverluste zur Folge.“
Die Klage werde derzeit rechtlich geprüft, teilte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Volker Böhm mit. Auf das deutsche Insolvenzverfahren habe die Klage keine unmittelbaren Auswirkungen. Selbst wenn Claassen mit seiner Klage Erfolg haben sollte, wäre er gegenüber der Solar Millennium AG nur Insolvenzgläubiger und müsste die erstrittene Summe zur Insolvenztabelle anmelden.